Palma da Mallorca (rad-net) - Nachdem Jan Ullrich vergangene Freitagnacht von der mallorquinischen Polizei in Gewahrsam genommen wurde, will der Tour de France-Sieger von 1997 sich nun in Therapie begeben. Medienberichten zufolge soll der 44-Jährige, der inzwischen wieder auf freiem Fuß ist, ein Drogenproblem haben.
Die Trennung von seiner Frau und die Tatsache, dass er seine Kinder seit Ostern kaum gesehen und gesprochen habe, hätten ihm stark zugesetzt, erklärte Ullrich in einem Interview mit der «Bild»-Zeitung. «Ich habe Sachen gemacht und genommen, die ich sehr bereue. Aus Liebe zu meinen Kindern mache ich nun eine Therapie», so Ullrich. Dass er Drogen genommen habe, bestreitet er zwar nicht, doch von einer Sucht zu sprechen, lehnt er ab.
Wie die «Bild» berichtete, soll Ullrich über einen Zaun zur benachbarten Finca des Schauspielers Til Schweiger geklettert sein, woraufhin es zu einem Handgemenge zwischen Ullrich und Schweigers Personal gekommen sein soll. In einem Interview mit der «Bild» sagte Schweiger, der Tour de France-Sieger von 1997 sei offenbar äußerst aggressiv gewesen.
Laut Ullrich habe er nur versucht, sich von seinem Freund und Nachbarn Til Schweiger zu verabschieden und soll dabei in ein Handgemenge mit dessen Personal gekommen sein. «Es gab Wortgefechte, auch mit Til, möglicherweise auch mal eine Berührung an der Schulter. Plötzlich sprang mich diese Person mit einem Kung-Fu tritt an», so Ullrich gegenüber der «Bild». Die Polizei kam kurz darauf und führte Ullrich ab.
Mittlerweile wurde Ullrich wieder entlassen, müsse sich aber an ein Kontaktverbot von 50 Metern zu Til Schweiger halten. Ullrich selbst möchte sich nun so schnell wie möglich in Therapie begeben, um wieder Fuß fassen zu können. Einen Therapieplatz in einer deutschen Klinik sei schon seit längerer Zeit reserviert, so Ullrichs Anwalt Wolfgang Hoppe.