Aigle (rad-net) - Der Weltradsportverband UCI hat kürzlich die Anzahl Startplatzquoten für die Straßenrennen der Olympischen Spiele 2020 in Tokio bekanntgegeben - und damit auch die Anzahl der Athletinnen und Athleten, die sich qualifiziert haben. Das Peloton der Männer wird 130 Fahrer umfassen und das der Frauen nur 67. Für diese Ungleichheit gab es von mehreren Seiten Kritik und es wurde das Engagement der UCI für die Gleichstellung im Profiradsport in Frage gestellt. Als Reaktion darauf teilte die UCI nun «Cyclingnews» mit, dass sie bis zu den Olympischen Spielen 2024 in Paris die völlige Gleichberechtigung von Männern und Frauen im Straßenradsport anstrebe.
Bereits gleich ist die Anzahl der Wettbewerbe für beide Geschlechter - nämlich elf über die fünf Radsportdisziplinen Straße, Bahn, Mountainbike, BMX Racing und BMX Freestyle verteilt. «Bei der Anzahl der teilnehmenden Athleten ist die Gleichberechtigung für drei der fünf Disziplinen gewährleistet», betont die UCI: Im Mountainbike gibt es jeweils 38 Startplätze, im BMX Racing 24 und im BMX Freestyle neun. Auf der Bahn herrscht nahezu Gleichheit mit 98 gegenüber 91 Startplätzen, «was im Wesentlichen aber auf die Mannschaften für den Teamsprint zurückzuführen ist», so ein Sprecher der UCI. Bei den Männern bestehen die Teamsprint-Mannschaften aus drei Fahrern, bei den Frauen aus zwei.
«Was den Straßenradsport anbelangt, so sind die Startplätze von 45 im Jahr 1984 auf 67 im Jahr 2004 gestiegen», so die UCI. Aber das hat sich seitdem nicht verändert, obwohl der Frauenradsport seit 2004 einen starken Auftrieb erfahren hat und die Leistungsdichte immer größer wird.
«Die UCI ist fest entschlossen, das Ziel der völligen Gleichberechtigung der beiden Geschlechter für die Teilnahme an den Olympischen Spielen zu verfolgen. Entsprechend der Agenda 2022 der UCI wollen wir dieses Ziel für die Olympischen Spiele 2024 in Paris verwirklichen. Darüber wird derzeit mit dem Internationalen Olympischen Komitee diskutiert», heißt es.
Eine Möglichkeit wäre, dass sowohl die Männer als auch die Frauen 98 Startplätze im Straßenrennen erhalten. Ein weiterer Ansatz wäre, Startplätze aus den anderen vier Radsportdisziplinen abzuziehen - aber was wäre das für ein Signal an die anderen Disziplinen?