Paris (dpa) - Der Radsport-Weltverband UCI unter seinem umstrittenen Präsidenten Pat McQuaid gerät weiter ins Abseits. Die französische Anti-Doping-Agentur AFLD hat die Zusammenarbeit abgelehnt und wird nicht die Doping-Kontrollen beim traditionellen Etappenrennen Paris-Nizza (3.-10. März) leiten.
Der Renn-Organisator ASO, der auch die Tour de France veranstaltet, hatte das angeregt. Aus Misstrauen gegenüber der UCI und den noch «nicht geklärten Vorwürfen» in Zusammenhang mit der Kooperation zwischen UCI und AFLD bei der Tour 2009 könne es keine Zusammenarbeit geben, hieß es in einer AFLD-Mitteilung. Die Agentur unter dem damaligen Präsidenten Pierre Bordry hatte der UCI vorgeworfen, Lance Armstrong und sein Team bei der Frankreich-Rundfahrt vor vier Jahren nicht korrekt kontrolliert zu haben.
Nur einmal, 2008, war die AFLD allein verantwortlich für die Tour-Kontrollen - mit durchschlagendem Erfolg. Die Topfahrer Riccardo Ricco (Italien), Stefan Schumacher (Nürtingen) und Bernhard Kohl (Österreich) waren durch EPO-Doping aufgeflogen. Zwei Jahre später räumte AFLD-Chef Bordry seinen Posten und wurde durch Bruno Genevois ersetzt. Auch die Welt-Anti-Doping-Agentur WADA verweigert die Kooperation mit der UCI.