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Das Hinterrad von Fabian Cancellaras Rennrad wird gewechselt.
03.06.2010 13:30
UCI: Treffen mit Industrie wegen «Rad-Doping»

Aigle (dpa) - Der Internationale Radsport-Verband UCI hat auf die Vorwürfe der mechanischen Manipulation gegen den Schweizer Radprofi Fabian Cancellara reagiert und ein Meeting mit Vertretern der Rad-Industrie vereinbart. Das Treffen soll nach UCI-Angaben in der kommenden Woche stattfinden.

Gleichzeitig erklärte UCI-Präsident Pat McQuaid, dass er sich einen Betrugsversuch von Radprofis mit Elektromotoren nicht vorstellen könne. «Die Batterien haben die Größe eines Pakets Zucker, sie wären nicht unsichtbar», sagte der Ire der Nachrichtenagentur AP. Ermittlungen gegen Cancellara würden nicht aufgenommen.

Während des vergangenen Giro d'Italia hatte Ex-Profi und Fernseh-Kommentator Davide Cassani den Mechanismus des kleinen Elektromotors im Sattelrohr des Fahrrades demonstriert. Damit könne er als 50-Jähriger den Giro gewinnen, meinte Cassani. Auf «Youtube» wurden Bilder von Cancellara bei seinen diesjährigen Siegen bei der Flandern-Rundfahrt und bei Paris-Roubaix gezeigt. Bei seinen entscheidenden Attacken beschleunigt der Schweizer aus dem Saxo-Bank-Rennstall tatsächlich so rasant, dass seine Konkurrenten förmlich stehen zu bleiben scheinen.

Der unterlegene Topfavorit Tom Boonen aus Belgien hatte nach seiner Niederlage in Flandern vor zwei Monaten erklärt: «Ich fuhr auf der Verfolgung von Cancellara immer über 50 Stundenkilometer, aber ich kam nicht näher. Das war unglaublich.» Sein Teamchef Patrick Lefèvere äußerte jetzt auch Zweifel an der Korrektheit des Cancellara-Erfolges.

Der Schweizer Zeitfahr-Olympiasieger wehrte sich gegen Vorwürfe des obskuren «Rad-Dopings». Die Verdächtigungen seien Schwachsinn. «Meine Siege sind das Ergebnis harter Arbeit. Ich hatte noch nie Batterien in meinem Rad», sagte Cancellara verschiedenen Medien.

Das von Cassani vorgestellte Modell mit einem mittels Knopfdruck am Bremshebel zu aktivierenden Mini-Motors bringt eine enorme Leistungssteigerung. Ein derartiges System, das allerdings dafür entwickelt wurde, Hobbyradfahrern das Strampeln zu erleichtern, wird von einer österreichischen Firma unter dem Namen «Gruber-Antrieb» hergestellt.


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