Aigle (rad-net) - Der Radsportweltverband UCI hat die strikte Umsetzung der umstrittenen Regel 1.2.019 erneut verschoben. Bei der Vorschrift geht es um das Startverbot von lizenzierten Sportlern bei nicht angemeldeten Rennen, was vor allem den Mountainbike-Bereich betrifft.
Wie das Radsport-Portal «Cyclingnews.com» berichtet, gibt es in der UCI noch keine Entscheidung über die Fortführung respektive Anwendung der Regel 1.2.019, in der es heißt, dass kein Lizenz-Inhaber an Events teilnehmen darf, die nicht im nationalen, kontinentalen oder weltweiten Kalender registriert sind.
Da es, speziell im MTB-Bereich, aber nach wie vor und vor allem in Nordamerika, durchaus bedeutende Events gibt, die nicht registriert sind, war der Aufschrei enorm, als der Weltverband vor einem Jahr in einem Schreiben an die nationalen Verbände ankündigte, künftig rigoros durchzugreifen. Die Reaktionen bewogen die UCI dazu die «strikte Anwendung» des Artikels bis zum 1. Januar 2014 auf Eis zu legen.
Durch die Ablösung des bisherigen UCI-Präsidenten Pat McQuaid durch Brian Cookson hat es im Weltverband inzwischen auch auf vielen weiteren Positionen Wechsel gegeben. Der neue UCI-Chef hatte in seiner Kandidatur für das Präsidentenamt angekündigt, diese Regel einer Prüfung zu unterziehen. Wie genau künftig mit der Regel umgegangen werden soll, scheint jedoch zum jetzigen Zeitpunkt noch nicht klar zu sein. UCI-Sprecher Louis Chenaille sagte «Cyclingnews», dass die Aussetzung der Anwendung des Artikels bis zum Ende des Jahres 2014 fortbestehen würde, um sich die möglichen Lösungen genau anzusehen.
Bis dato konnten bestimmte Rennen gar nicht angemeldet werden, weil sie keinem der UCI-Formate entsprachen. Zum Beispiel übertrafen die 100 Meilen von Leadville bisher die für Marathons vorgesehene Distanz. Allerdings hat man im Mountainbike-Bereich mit Beginn dieses Jahres mit der Öffnung der Kategorie C3 für praktisch alle Wettkampf-Formate, die nirgendwo erfasst sind, schon einen ersten Lösungsansatz umgesetzt. Zudem wurde diesen Veranstaltungen aus dem Downhill-Sektor durch die Einführung von Enduro als offizieller Disziplin der Weg aus der «Illegalität» eröffnet.
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