Aigle (dpa) - 17 Tage vor dem Start der Tour de France hat der Radsport-Weltverband (UCI) wegen Doping-Verdachts gegen fünf Fahrer die Einleitung von Disziplinarverfahren angekündigt.
Unter anderem seien beim spanischen Ex-Weltmeister Igor Astarloa, von dem sich das Milram-Team vor rund einem Jahr wegen auffälliger Werte getrennt hatte, Unregelmäßigkeiten bei den Blutdaten festgestellt worden, teilte der Verband mit. Zudem müssen Astarloas Landsleute Ruben Lobato und Ricardo Serrano sowie Pietro Caucchioli, dessen Lampre-Team den Italiener bereits suspendiert hat, und Francesco De Bonis, ein ehemaliger Gerolsteiner-Profi aus Italien, mit Sanktionen rechnen.
Die Beschuldigung des Quintetts geht auf den neuen Blutpass zurück, den der Weltverband vor rund einem Jahr eingeführt hatte und in dessen Programm rund 840 Fahrer aufgenommen wurden. Milram-Teamchef Gerry van Gerwen sah sich durch die UCI-Entscheidung in der Trennung von Astarloa bestätigt. «Das zeigt, dass wir damit richtig umgegangen sind und die richtige Entscheidung getroffen haben», sagte der Niederländer der Deutschen Presse-Agentur dpa. Noch immer laufe ein Verfahren, da Astarloa vor dem Internationalen Sportgerichtshof CAS gegen seine Entlassung geklagt habe. Astarloa fordere von der Dortmunder Equipe rund 130 000 Euro.
UCI-Chef Pat McQuaid hatte in der Vorwoche angekündigt, dass bald erste Verfahren eingeleitet würden. Es ist davon auszugehen, dass noch vor dem Tour-Start am 4. Juli weitere Fahrer namentlich belastet werden. Die Enttarnung des Quintetts um Astarloa ist für die UCI «ein sehr wichtiger Schritt im Kampf gegen Doping». Die fünf Fahrer seien aber noch nicht endgültig sanktioniert.
Während Serrano bei der Tour de Suisse zum Start der fünften Etappe nicht antrat, beteuerte De Bonis seine Unschuld. «Alle Tests, die ich in diesem Jahr gemacht habe, inklusive beim Giro d'Italia, sind negativ gewesen», sagte der Italiener dem Internetportal «cyclingnews».