Aigle (rad-net) - Nachdem in der WorldTour der Damen vergangene Woche Stimmen laut geworden waren, die sich über die fehlende Repräsentation des Frauenradsports in Diskussionen über den neuen Rennkalender beschwerten, hat die UCI nun eine Arbeitsgruppe und Regeln, für die Neujustierung der Renntermine einberufen. Dies teilte die UCI via Pressemitteilung mit.
Gemeinsam mit dem Dachverband des internationalen Radsports werden die CPA, die aus Vertreterinnen des Damenradsports besteht, Marianne Vos, als Vertreterin der Damen in der UCI Kommission, verschiedene Rennorganisatoren, darunter AIOCC, sowie die UNIO, die verschiedene Radsportteams vertritt, über den neuen Rennkalender der Damen diskutieren und diesen bis spätestens 15. Mai veröffentlichen.
Bisher hat mit dem Cadel Evans Great Oceans Road Race, nur ein Rennen der UCI Women's WorldTour in 2020 stattgefunden, während 14 weitere abgesagt oder verschoben wurden.
Die Corona-Krise hat dazu geführt, dass über 800 Veranstaltungen des jährlichen Rennkalenders der UCI insgesamt abgesagt beziehungsweise verschoben wurden. Das macht insgesamt ein Drittel aller Veranstaltungen des Wettbewerbskalenders der UCI aus, weshalb der Dachverband in den vergangenen Wochen im engen Kontakt mit den Interessenvertretern des professionellen Radsports stand, um eine Lösung für den Rennkalender, in dieser Krise, zu finden.
Im Rahmen dieser allgemeinen Absprachen hat die UCI bereits verschiedene Konferenzen mit Vertreterinnen des Radsports, Organisatoren und der UNIO abgehalten und in den Diskussionen Input der Betroffenen, sowie einiger Gesundheitsbehörden gesammelt. Mit den dort generierten Informationen hat der Dachverband nun einen Plan aufgestellt, in welchen Schritten der neue Rennkalender für die Damen-WorldTour angepasst werden soll.
Dazu hat die UCI festgelegt, dass alle Entscheidungen in der neu gegründeten Arbeitsgruppe, bestehend aus UCI, CPA, Marianne Vos, AIOCC und UNIO, zunächst diskutiert und dann getroffen werden. Zusätzlich werden die Teilnehmerzahlen für die kommenden Rennen 2020 überprüft und neu angepasst, während die Teams, die in finanzieller Not stecken, notwendige, finanzielle Maßnahmen zur Teamerhaltung einführen dürfen, solange sie die Rechte ihrer Fahrerinnen wahren. Darüber hinaus hat die UCI festgehalten, dass die Arbeitsgruppe entschieden hat, in regelmäßigen Abständen zusammenzukommen und den neuen Kalender der WorldTour bis spätestens 15. Mai zu veröffentlichen.
«Die Coronakrise hat unseren Sport hart getroffen und zu einem brutalen Stopp der Saison mit dramatischen sportlichen und finanziellen Konsequenzen für Organisatoren, Teams und Fahrer geführt», berichtet UCI Präsident, David Lappartient, der zu Solidarität in der Radsportgemeinschaft aufruft. Die neue Arbeitsgruppe werde alles daran setzen, den Frauenradsport zurück in seine gewohnten Bahnen zu lenken und das so schnell wie möglich unter Beachtung der Gesundheit aller Beteiligten.
CPA-Managerin Alessandra Cappelotto und UNIO-Präsident Ronny Lauke freuen sich ihrerseits über die enge Zusammenarbeit ihrer Organisationen mit der UCI. «Unsere Zusammentreffen waren bisher sehr ergiebig und die CPA freut sich darauf, ihren Beitrag zu den Verhandlungen zu leisten, um zu sichern, dass Stimmen der Fahrerinnen gehört werden und angemessene Maßnahmen getroffen werden», erklärt Cappelotto in der Pressemitteilung.
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