Köln (rad-net) - Der U23-Weltmeister Michael Matthews aus Australien hat die 95. Austragung von Rund um Köln gewonnen. Seine Rabobank-Mannschaft zog den Sprint an, so dass sich der 20-Jährige souverän gegen Marcel Kittel vom Team Skil-Shimano und Leopard-Trek-Profi Giacomo Nizzolo durchsetzen konnte.
Lange Zeit hatte eine fünfköpfige Spitzengruppe das Rennen bestimmt, in der Jens Voigt vom Team Leopard-Trek, Thierry Hupont vom Team Skil-Shimano, Cesare Benedetti vom Team NetApp, Jamo Gmelich Meijing vom Cycling Team Jo Piels und Liquigas-Profi Dominik Nerz, der heute für die Deutsche Nationalmannschaft an den Start ging, vertreten waren. Nach zwölf Kilometern nutzen Voigt und Hupont an der Bergwertung in Frielingsdorf ihre Chance und fuhren dem Feld davon. Nach rund weiteren zehn Kilometern bekamen sie Gesellschaft von Nerz, Benedetti und Gmelich Meijing. Sechs Minuten betrug der maximale Vorsprung des Quintetts, ehe sie circa 55 Kilometer vor dem Ziel wieder gestellt wurden.
Noch einige Fahrer versuchten ihr Glück, doch die Attacken aus dem jagenden Hauptfeld waren ohne großen Erfolg, mit Ausnahme von Dirk Müller vom Team Nutrixxion-Sparkasse, Stefan Denifl vom Team Leopard-Trek und Huub Duyn vom Team Donckers Koffie, die nochmal 25 Sekunden Vorsprung herausfahren konnten, aber im Finale wieder eingeholt wurden. Das Feld erreichte geschlossen die Ziellinie, wo Matthews dann seinen dritten Saisonsieg vor Kittel und Nizzolo feiern konnte. Die Sprinter aus der extra zusammengestellten deutschen Nationalmannschaft wie Altmeister Danilo Hondo oder Robert Förster spielten im Schlussspurt keine entscheidende Rolle. «Natürlich sollte heute einer von uns gewinnen. Wir hatten im Finale alles auf Danilo gesetzt, aber der hatte heute nicht die stärksten Beine», sagte Andreas Klier. Dagegen freute sich Skil-Shimano-Profi Kittel über sein Ergebnis: «Diese Platzierung im ersten Profijahr - und dann noch die Nationalmannschaft geschlagen: Ich bin super zufrieden.»
In der Kölner Innenstadt verfolgten mehrere zehntausend Zuschauer die drei Schlussrunden des Rennens. Die Polizei sprach von rund 750 000 Fans an der gesamten Strecke.