Doha (rad-net) - Mit dem Weltmeistertitel im Einzelzeitfahren der U23-Klasse feierte Marco Mathis am Montag seinen bisher größten Erfolg seiner noch jungen Karriere, die jetzt gerade erst richtig zu beginnen scheint. Ursprünglich war der 22-Jährige gar nicht für das WM-Zeitfahren vorgesehen und konnte nur nominiert werden, weil der Bund Deutscher Radfahrer (BDR) durch Europameister Lennard Kämna einen dritten Startplatz bekam.
Im Interview mit rad-net spricht der frischgebackene Weltmeister nun mit welchen Aussichten er eigentlich zur WM gekommen ist, wie er das Rennen erlebt hat und über das Straßenrennen am Donnerstag, wo Deutschland mit Pascal Ackermann und Phil Bauhaus zwei aussichtsreiche Fahrer ins Rennen schickt.
Mit welchen Erwartungen bist Du zur WM gefahren?
Ich wollte im Zeitfahren zeigen, dass meine Nachnominierung gerechtfertigt war. Ich bin einfach Vollgas gefahren. Aber hauptsächlich bin ich hier nach Katar gekommen, um meinem rad-net ROSE-Teamkollegen Pascal Ackermann und Phil Bauhaus im Straßenrennen zu helfen. Meine eigenen Ambitionen hatte ich hinten angestellt.
Was hast Du gedacht, als Maximilian Schachmann als Zweiter ins Ziel kam? Als Vizeweltmeister 2015 war er schließlich ein Maßsstab.
Da habe ich schon gemerkt, dass meien Fahrt gar nicht so schlecht gewesen sein muss. Aber ich war mir nach wie vor nicht sicher, da hinten raus noch einige starke Zeitfahrer kamen und das Wetter sich etwas zum Positiven für sie geändert hatte. Ich habe es bis zum Schluss nicht gelaubt, dass es klappen könnte.
Hast Du eigentlich während des Rennens mitbekommen, wie eng die Situation mit den Fahrzeugen war? Hast Du Tempo rausnehmen müsssen?
Aus Respekt habe ich etwas Tempo rausgenommen, weil ich überhaupt nicht einschätzen konnte, was die machen, beziehungsweise wie die reagieren, wenn ein Rennfahrer kommt. Aber als die Lücke wieder aufging, habe ich wieder voll durchgezogen.
Als Du am anderen Morgen aufgewacht bist, war Dir da schon bewusst, was Du gestern geleistet und erreicht hast?
Ich habe das immer noch nicht ganz kapiert. Da brauche ich noch ein bisschen. Das ist ein riesen Traum, der in Erfüllung gegangen ist.
Am Donnerstag ist das U23-Rennen. Wie siehst Du die Rolle der Deutschen?
Wir haben zwei starke Sprinter dabei, die will ich im Finale perfekt positionieren. Wir gehören schon zu den Favoriten, aber es gibt auch noch andere schnelle Fahrer, wie zum Beispiel der Norweger Kristoffer Halvorsen oder die Italiener mit Jakub Mareczko. Auch die Niederländer und Belgier haben schnelle Fahrer.