Erfurt (rad-net) - Eigentlich wollte Trixi Worrack ihre lange Radsportkarriere Ende 2020 beenden, doch mit der Verschiebung der Olympischen Spiele in den Sommer 2021, pokert die 38-Jährige auf eine weitere Saison im Sattel und ihre fünfte Olympiateilnahme im nächsten Jahr. Im Interview mit der «Thüringer Allgemeine» sprach die fünffache Weltmeisterin im Mannschaftszeitfahren über die vergangene Saison, ihre Zukunftspläne und ihr Training während der Corona-Krise.
2019 sei als Saison, die sowohl durch Stürze als auch kleinere Erfolge geprägt war für die Profifahrerin eher durchwachsen verlaufen: «Bereits im Februar habe ich mir in Spanien bei einem Sturz das Schlüsselbein gebrochen. [...] Im Mai wurde ich bei der Thüringen-Rundfahrt von hinten umgefahren, verletzt und musste wieder pausieren. Auch bei der Ovo-Tour durch Großbritannien geriet ich in einen Massensturz und wurde im Gesicht genäht.» Trotzdem habe sie auch mit dem Sieg im Mannschaftszeitfahren beim WorldTour-Rennen in Vårgårda (Schweden) einen Erfolg feiern können.
Im Winter habe die Erfurterin zwei Wochen das Fahrrad stehen gelassen und anderweitig trainiert. «Ich bin dafür viel gelaufen und habe Kraft trainiert», berichtete die Fahrerin des amerikanischen Teams Trek-Segafredo in dem Interview. Danach sei sie dann in Trainingslager auf Mallorca und Sizilien gewesen.
In Australien konnte Worrack zu Beginn dieses Jahres die 17. Saison ihrer Karriere wieder erfolgreicher starten. In Australien verhalf sie ihrer Kapitänin bei einem viertägigen Etappenrennen zum Gesamtsieg und wollte im weiteren Verlauf Kurs auf die Olympischen Spiele in Tokio nehmen. Durch die Verschiebung der Spiele kann Worrack ihre Saisonziele jedoch wahrscheinlich nicht einhalten und plant offenbar, noch ein Jahr dranzuhängen. Nun zielt sie auf ihre 18. Saison und eine fünfte Olympiateilnahme in 2021 ab.
Doch auch für ihr Leben nach dem aktiven Leistungssport hat die elffache deutsche Meisterin bereits Pläne: «Mit meiner reichhaltigen Erfahrung würde ich gern als Trainerin arbeiten. Dazu habe ich auch schon einige Gespräche geführt. Bei einem Angebot als Trainerin würde ich mein Rad vermutlich auch sofort in die Ecke stellen.»
Derzeitig bereitet sie sich in ihrer Heimatstadt Erfurt auf die weiteren Rennen der Saison vor, auch wenn bislang nicht geklärt ist, wann und wo diese Wettbewerbe stattfinden werden.