Madrid (dpa) - Die Präsidentin der internationalen Triathlon Union ITU hat eine nicht stattgefundene Dopingkontrolle bei Ex-Radprofi Lance Armstrong als «absurd» und verdächtig kritisiert.
«Das schadet uns allen. Es ist völlig absurd», sagte Marisol Casado der Deutschen Presse-Agentur. «Wir bemühen uns um ein gutes Image und dann passiert so etwas.» Der siebenmalige Tour-de-France-Gewinner Armstrong hatte bei einem Halb-Ironman in Panama am 12. Februar überraschend den zweiten Platz belegt. Die nicht durchgeführte Dopingkontrolle hatte für Spekulationen gesorgt.
Normalerweise werden die drei bestplatzierten Athleten einer Dopingkontrolle unterzogen, sagte Casado. Ob diese Verpflichtung auch für den Ironman gelte, wisse sie jedoch nicht. ITU-Regeln verlangen Tests von mindestens drei der zehn bestplatzierten Athleten. Beim Rest des Feldes entscheidet das Los. «Normalerweise testet man einfach die ersten Drei», sagte Casado. In Panama wurde erst ab Rang vier getestet.
Die ITU sei allerdings nicht für die Tests verantwortlich, sagte Casado. Vor zehn Jahren trat die ITU die Verantwortung für Dopingkontrollen bei Ironman-Bewerben an die internationale Antidopingagentur WADA ab. Seit ihrem Amtsantritt im Jahr 2008 habe sie versucht, diese Regelung rückgängig zu machen, so Casado.
Der ehemalige Rad-Star Armstrong stand vor dem Hintergrund angeblich flächendeckenden Dopings in seiner früheren Mannschaft US Postal unter dem Verdacht des Betruges und der Steuerhinterziehung. Armstrong hatte Doping trotz vieler Indizien stets abgestritten.