Luxemburg (rad-net) - Etixx-QuickStep-Fahrer Matteo Trentin hat sich zur Teamgrößendebatte geäußert. Der Teamkollege und häufige Anfahrer von Marcel Kittel sieht keinen sinnvollen Nutzen im Vorhaben von ASO, RCS Sport und Flanders Classics, nur noch acht Fahrer bei Grand Tours und sieben bei anderen Rennen zuzulassen.
«Für manche Teams ändert sich dadurch überhaupt nichts, es könnte sogar einfacher sein, nicht einen Fahrer extra zum Rennen mitzubringen. Aber bei Teams wie unserem macht sich dieser fehlende Fahrer schnell bemerkbar. Bei den Grand Tours und Klassikern machen wir immer vorne das Tempo. Es macht das Rennen nicht spektakulärer, es wird nur chaotischer. Aus meiner Sicht ist es ein Schritt rückwärts. Es gibt einige Rennen, bei denen jetzt schon nur sechs Fahrer zugelassen sind und da ist es schwierig, die Dinge zu kontrollieren. Vielleicht ist es schön, weil es bedeutet, dass man jeden Tag einen neuen Spitzenreiter hat und das ist in einer einwöchigen Rundfahrt auch ok. Aber wenn das in jedem Rennen der Fall ist, wird es schwierig», so der 27-jährige Italiener.
Auch Etixx-Teammanager Patrick Lefevere hat sich zum Thema bereits zu Wort gemeldet und betont, dass kleinere Teams bei großen Rennen wohl auch bedeuten würden, dass die WorldTour-Teams ihre Kader reduzieren müssten. Mit den zusätzlichen zehn WorldTour-Rennen erhöhten sich aber gleichzeitig die Verpflichtungen der Fahrer. «Die Fahrer werden nie bei irgendetwas miteingebunden», beschwert sich Trentin, «wenigstens stehen die Kader für 2017 fest, sodass Fahrer jetzt nicht sofort ihre Jobs verlieren würden. Aber wenn es so weitergeht, muss man erwägen, die Renntage oder die Renndistanzen zu reduzieren. Irgendetwas müsste passieren – man kann keine 180 Renntage mit 22 Fahrern bestreiten. Da läuft wieder ein Machtkampf und ich hoffe, dass am Ende etwas Gutes herauskommt. Doch momentan kommt überhaupt nichts dabei heraus.»
Der erweiterte WorldTour-Kalender wirkt sich bereits auf Trentins Trainingsplan aus. In diesem Jahr war er seine ersten Rennen im Januar gefahren und hatte den Februar mit Höhentraining auf Sizilien verbracht, um Anfang März wieder zum Renngeschehen zurückzukehren. «Letztes Jahr konnte ich zwischen Dubai und Tirreno-Adriatico Höhentraining absolvieren, dieses Mal ist es nicht möglich. Das Team wird jeden Fahrer brauchen.»