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Auf der dritten Etappe der «Vaude Trans Schwarzwald» von Schonach nach Engen behalten die Fahrer auch in staubigen Passagen den Durchblick. Foto: Sebastian Garbe
16.08.2013 15:21
«Trans Schwarzwald»: Van Amerongen gewinnt Etappe, Mennen bleibt vorn – Zweiter Tagessieg für Brandau

Engen (rad-net) - Der niederländische Cross-Spezialist Thijs van Amerongen hat sich auf der dritten Etappe der «Vaude Trans Schwarzwald» von Schonach nach Engen den Tagessieg gesichert. Er gewann nach 99 Kilometern den Sprint einer dreiköpfigen Ausreißergruppe vor Uwe Hardter und Matthias Bettinger.

In der Gesamtwertung verteidigte Robert Mennen seinen Vorsprung auf Markus Kaufmann. Bei den Damen holte sich Elisabeth Brandau ihren zweiten Etappensieg, 7:23 Minuten vor Anja Gradl und 7:25 Minuten vor Milena Landtwing, die in der Gesamtwertung vorne bleibt.

Bereits nach zehn Kilometern setzten sich die drei Ausreißer van Amerongen, Bettinger und Hardter ab. Hinter ihnen bummelte eine große Gruppe, auch weil das Terrain lange, leicht fallende Passagen und nur kurze Anstiege aufwies. Am Ende brachte das Trio noch 2:45 Minuten Vorsprung ins Ziel und sprintete in Engen den Zielberg hinauf. Bettinger zog einen langen Sprint an. «Sprinten ist immer noch nicht mein Ding, deshalb habe ich es mit einem langen Sprint probiert. Aber es hat nichts geholfen. Aber nach der Enttäuschung von gestern, als ich Schmerzen an der Achillessehne hatte, ist es super, das Podium erreicht zu haben», sagte der Breitnauer.

Crosser van Amerongen hatte erwartungsgemäß die schnellsten Beine und holte sich den Tagessieg. «Ich habe mir schon vor dem Start diese Etappe ausgeguckt, ein Etappensieg war mein Ziel. Für mich ist die Trans Schwarzwald Vorbereitung auf die Cross-Saison und die Gesamtwertung daher nicht so interessant», meinte van Amerongen.

Der Münsinger Uwe Hardter zog auch noch an Bettinger vorbei und wurde Zweiter. «Super Ergebnis. Dabei dachte ich, das wird heut’ nix, weil ich im zweiten Startblock stand», konstatierte Hardter. «Ich bin in einem Dreier-Sprint immerhin Zweiter geworden», fügte er hinzu und lachte. Als Ex-Straßenprofi war das immer seine große Schwäche gewesen.

Den Sprint der Verfolger gewann Markus Bauer aus Lohr. Zwar gab es im Schlussdrittel einige Angriffe. So war einmal Bauers Teamkollege Heiko Gutmann mit Kaufmann und Mennen weg, ein anderes Mal waren sechs Fahrer vorne mit allen Favoriten. Doch am Ende war es eine elfköpfige Gruppe, die um Rang vier kämpfte. Mennen hatte die Lage im Griff und parierte alle Angriffe aufs orangene Leadertrikot: «Bei der großen Gruppe musste man sehr aufmerksam sein. Die Angriffe waren hart, aber ich konnte immer an Markus’ Hinterrad bleiben. Die Marschrichtung auch für morgen, ist klar: keine Zeit verlieren.»

In der Gesamtwertung blieb in den Spitzenpositionen alles wie gehabt. Mennen hat laut Zeitmessung zwei weitere Sekunden addiert und führt jetzt mit 40 Sekunden Vorsprung auf Kaufmann und jetzt 3:03 Minuten vor Jochen Käß (beide Centurion-Vaude).

Bei den Damen bleibt die Reihenfolge an der Spitze ebenfalls dieselbe, dennoch haben sich die Gewichte verschoben. Für einen beträchtlichen Teil der 7:25 Minuten Rückstand, die sich Milena Landtwing als Tagesdritte auf Elisabeth Brandau einhandelte, war eine Bahnschranke bei Donaueschingen verantwortlich.

Brandau hatte am ersten Berg die große Verfolgergruppe der Herren erwischt und versuchte mit aller Macht drin zu bleiben - mit Erfolg. «Mein Ellbogen ist vom gestrigen Sturz geschwollen und hat am Anfang sehr weh getan, aber dann habe ich nur noch die Beine gespürt. Ich hatte ein 34er-Blatt und musste ganz schön kurbeln. Am Berg ging es einigermaßen», erzählte Brandau. Hinter ihr wurden Landtwing und Anja Gradl mit vielen anderen Bikern von der Bahnschranke aufgehalten, so dass der Vorsprung auf fast zehn Minuten anwuchs. «Danach war es schwierig in der großen Gruppe. Da warst du erst mal wie gefangen», so Landtwing und versah die dritte Etappe mit dem Etikett: «Sch....tag».

Von den 13:03 Minuten Vorsprung auf Landtwing sind jetzt noch 5:38 Minuten übrig. Brandau hat vom ersten Tag noch eine Sanktion von einer Minute erhalten. Sie war im ersten Startblock mit den Herren ins Rennen gegangen, weil man sie mit ihrem Deutschen Meistertrikot nach vorne gebeten hatte und war anschließend nicht mehr nach hinten gegangen. «Ich wusste das gar nicht. Aber es ist schon fair, weil es bestimmt eine Minute gedauert hat, bis die anderen Mädels über die Zeitmessung gerollt sind», meinte Brandau zur Strafe.

Gradl holte sich ihren zweiten Podestplatz. «Am Anfang ging es gar nicht so gut, aber hinten raus bin ich immer stärker geworden. Schade, dass wir an der Schranke so lange gestanden sind. Ich bin noch gestürzt, weil sich Gabi Stanger vor mir versteuert hat», sagte Gradl, die in der Gesamtwertung Vierte ist und 1:20 Minuten auf die Tagesvierte Andrea Meier gut gemacht hat.

Am Samstag geht es über 114 Kilometer von Engen nach Murg. Die Etappe ist ein wenig schwerer als am Freitag, aber das Profil dennoch ähnlich.

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