Wolfach (rad-net) - Mit dem Sieg von Robert Mennen ist die erste Etappe der 8. Vaude Trans-Schwarzwald zu Ende gegangen. Der Nörvenicher kam nach 93 Kilometern von Bad Wildbad nach Wolfach mit 38 Sekunden Vorsprung auf Markus Kaufmann und 1:39 Minute vor Karl Platt ins Ziel. Bei den Damen siegte Elisabeth Brandau vor Titelverteidigerin Milena Landtwing und Gabi Stanger.
Bei der letzten Verpflegungszone in Bad Rippoldsau-Schapbach waren noch 14 Fahrer zusammen. Die zwischenzeitliche Führung von Mennen und Kaufmann war wieder neutralisiert worden. Vor dem letzten größeren Anstieg, rund zehn Kilometer vor dem Ziel, war noch eine 14 Fahrer starke Gruppe zusammen. Platt fuhr zügig in den Berg hinein, Kaufmann verlängerte den Angriff und Mennen ging mit. Auch Markus Bauer folgte, während Platt etwas zurück fiel, brach aber einen knappen Kilometer vor dem höchsten Punkt ein.
Mennen nahm einen kleinen Vorsprung in die Abfahrt, ohne dass er das selbst registriert hätte. «Den konnte ich dann nicht mehr schließen und in der BMX-Strecke kurz vor Schluss habe ich mich dann auch noch verfahren», sagte Kaufmann. Der Deutsche Marathon-Meister war mit seinem Rennen jedoch «sehr zufrieden», wie der Centurion-Vaude-Fahrer betonte. «Ich bin seit der Transalp immer Rennen gefahren und wusste nicht, wie gut die Form noch sein würde», erklärte der Vorjahreszweite. Mennen zeigte sich in prächtiger Verfassung. «Nachdem vorher gebummelt wurde, war mir schon klar, dass es an dem Berg zehn Kilometer vor dem Ziel zur Sache gehen würde. Ich freue mich natürlich über einen so gelungenen Start in die Trans-Schwarzwald», sagte der Topeak-Ergon-Fahrer
Platt hatte sich erst nach seinem zweiten Platz beim Marathon in Neustadt/W. endgültig für den Start entschieden. «Nach der Transalp war ich ziemlich kaputt. Jetzt ist der Körper wieder da und es hat heute Spaß gemacht. Es ist eine gute Atmosphähre hier», meinte der Marathon-Routinier vom Team Bulls. Einen erstaunlichen vierten Platz, noch vor Titelverteidiger Jochen Käß (Ofterdingen) belegte U23-Fahrer Martin Frey. Der 19-Jährige lag ein paar Sekunden hinter Teamkollege Platt, als er eine Kurve schnitt und stürzte. «Ich dachte, jetzt kommen die von hinten, aber es ist keiner vorbei. Platz vier ist mega cool», meinte Frey, der mit 2:05 Minuten Rückstand zwei Sekunden vor Käß ins Ziel kam.
Bei den Damen verlief der Kampf um den Sieg etwas unglücklich. Elisabeth Brandau (Schönaich) wollten die Veranstalter mit ihrem Deutschen Meistertrikot am Start in der ersten Reihe haben (Brandau: «Da konnte ich nichts dafür»), während die anderen Damen im nächsten Block standen. Dadurch bekamen Titelverteidigerin Milena Landtwing und Co. die Schönaicherin überhaupt nicht zu sehen. «Ich hatte eine Gruppe mit Männern, aus der ich immer wieder rausgeflogen bin. Das war ganz schön hart», erzählte Brandau.
An der letzten Verpflegung war Landtwing mit ihrer Gruppe noch einmal sehr nah an Brandau dran, doch in der nächsten steilen Rampe kam die Schweizerin nicht ganz mit. Am Ende brachte die dreifache Deutsche Marathon-Meisterin 1:07 Minuten Vorsprung ins Ziel. «Ich weiß nicht, wie ich mich erhole, aber jetzt habe ich schon mal einen Etappensieg», meinte Brandau. Landtwing zeigte sich nach längerer Wettkampfpause wegen eines verletzten Daumens «absolut zufrieden» mit ihrer Leistung.
Anja Gradl (Kastl) war zunächst auf dem Weg zu Rang drei, doch rund fünf Kilometer vor dem Ziel ereilte sie ein Hinterrad-Defekt. «Schade, mir hat es den Reifen aufgeschlitzt», sagte Gradl, die dadurch fast 20 Minuten verlor und es in der Gesamtwertung nun schwer haben wird. So setzte sich Gabi Stanger (Dettingen/E.) im Kampf um den dritten Podestplatz nach einem starken Finish zwei Sekunden vor der Niederlänerin Hielke Elferink durch. Stanger hatte bereits 13:33 Minuten Rückstand auf Brandau.
Cross-Meisterin Hanka Kupfernagel wurde Sechste (+17:52), nachdem sie von einem männlichen Fahrer an einem Aufstieg zu Fall gebracht wurde und dabei eine alte Wunde wieder aufriss.
Die zweite Etappe am Donnerstag wird etwas anspruchsvoller sein. Sie führt über 63 Kilometer von Wolfach nach Schonach und weist 2300 Höhenmeter auf. Zwei lange Anstiege bieten sich an, um den Unterschied auszumachen.