Donaueschingen (rad-net) - Auf der letzten Etappe der Vaude Trans-Schwarzwald von Donaueschingen an den Feldberg hat es doch noch einen Führungswechsel gegeben. Markus Kaufmann übernahm das Leaderjersey von seinem Centurion-Vaude-Teamkollegen Daniel Geismayr und verteidigte damit seinen Titel. Der Etappensieg ging an den Breitnauer Matthias Bettinger (Lexware Mountainbike Team), der mit 55 Sekunden Vorsprung auf den Gesamt-Dritten Simon Stiebjahn das Ziel erreichte.
Zwischen der ersten und der zweiten Verpflegungszone starteten Robert Mennen (Topeak-Ergon) und Matthias Bettinger eine Attacke. Als sie in Rötenbach die Zwischenzeitmessung passierten, musste man 1:19 Minuten warten, ehe die 24-köpfige Verfolgergruppe mit allen Favoriten das Signal auslöste.
«Es war gut, dass ich Robert dabei hatte, der hat auf der Fläche ein Höllentempo gemacht. Aber an den Wellen habe ich gemerkt, dass ich am Berg der Stärkere bin. In Lenzkirch am Sportplatz (Kilometer 47,5) musste er dann abreißen lassen», erzählte Bettinger nach seinem «vermutlich» ersten Etappensieg bei der Trans-Schwarzwald.
«Ich bin dann einfach gefahren und war ganz froh, dass ich über meinen Vorsprung gar nicht Bescheid wusste. Das hätte mich bloß verrückt gemacht. Den Anstieg von Altglashütten zum Feldberg kenne ich vom UltraBike und ich wusste, das ist mein Ding. Es ist super, dass es geklappt hat, vor allem weil auf die Schluss-Etappe immer alle heiß sind», erklärte Bettinger nach seinem Erfolg.
Hinter ihm entbrannte noch ein Kampf um den Gesamtsieg. Simon Stiebjahn nutzte eine ganz steile Rampe im Anstieg nach Altglashütten zu einem Angriff. Markus Kaufmann blieb an seinem Hinterrad, während Daniel Geismayr, der in der Gesamtwertung nur zwei Sekunden vor seinem Teamkollegen lag, nicht parieren konnte.
«Mir blieb nichts anderes übrig als mitzugehen. Es wäre viel zu unsicher gewesen Stiebi ziehen zu lassen», erklärte Kaufmann sein Dilemma. Gerne hätte er dem sonstigen Edelhelfer Daniel Geismayr den Gesamtsieg überlassen. Das sei «voll in Ordnung» gewesen, attestierte der Österreicher später dem WM-Sechsten aus Meckenbeuren. Dennoch tat es Kaufmann leid. «Ich hätte es Daniel so gegönnt. Er hat uns bei der Transalp so geholfen und hatte auch so viel Pech bei der Alpentour-Trophy», meinte Kaufmann. «Es ist aber natürlich schön für unser Team einen Doppelsieg einzufahren, gerade beim zehnjährigen Jubiläum.»
Simon Stiebjahn sicherte sich den zweiten Etappenplatz, vier Sekunden vor Markus Kaufmann und 58 Sekunden vor Robert Mennen, der seine beste Tagesleistung ablieferte. Geismayr verlor als Fünfter nur 1:15 Minuten auf Stiebjahn und wahrte damit seinen den Gesamtrang.
Damen: Spitz souverän
Bei den Damen hatte sich eine dreiköpfige Spitzengruppe gebildet, als die zweite Verpflegungszone erreicht wurde. Es waren Cross-Spezialistin Sanne van Paassen (Team Bioteaful), die Gesamt-Führende Sabine Spitz und Hielke Elferink (Rent a Plant-Cannondale), die eine knappe Minute vor Straßenfahrerin Sharon Laws und 1:25 Minuten vor Ann-Katrin Hellstern (BQ Cycling) unterwegs waren.
Am Ende war es aber Sabine Spitz, die sich zum fünften Mal in Folge durchsetzen konnte und souverän ihren ersten Solo-Gesamtsieg bei der Trans-Schwarzwald feierte.
Tages-Zweite wurde Sharon Laws, die sich Hielke Elferink auf Rang drei verwies. Ann-Katrin Hellstern konnte ihren geplanten Angriff auf den Etappensieg nicht umsetzen, verteidigte aber als Tages-Fünfte ihren zweiten Gesamtrang vor Elferink.