Kopenhagen (dpa) - Tour-de-France-Champion Jonas Vingegaard hat von einer verpassten Dopingkontrolle zu Beginn seiner Profikarriere berichtet.
Die Türklingel habe nicht funktioniert und sein Handy habe er in der Küche liegen gelassen. Der dänische Radprofi konnte den genauen Zeitpunkt des Vorfalls nicht mehr bestimmen, glaubt aber, dass es im Jahr 2019 gewesen sei. Es sei aber «auf jeden Fall etwas, worüber ich im Nachhinein nachdenke, um sicherzustellen, dass so etwas nicht noch einmal passiert», sagte Vingegaard der dänischen Tageszeitung «Ekstra Bladet». «Natürlich ist das nicht cool. Aber dann kamen sie zwei Tage später.»
Eine einzige verpasste Dopingkontrolle zieht laut Reglement noch keine Konsequenzen nach sich, inzwischen dürfte der Fall auch verjährt sein. «Ich verstehe, dass es schwer ist, dem Radsport bei der Vergangenheit zu vertrauen. Aber heute ist jeder anders als vor 20 Jahren», betonte der Tour-de-France-Sieger von 2022 und 2023. Vingegaard beteuerte, dass er seine Erfolge sauber eingefahren habe. Auch vom Rest des Pelotons sei er überzeugt. «Da ich die Tour de France zweimal gewinnen kann, ohne etwas zu nehmen, glaube ich auch, dass alle anderen auch nichts nehmen», so Vingegaard, der auf 60 bis 70 Dopingtests im Jahr 2023 verwies.
Vingegaard ging auch auf die positive Dopingprobe seines Teamkollegen Michel Heßmann ein. Der Deutsche war bei einer Trainingskontrolle am 14. Juni in Deutschland positiv auf ein Diuretikum getestet worden und muss eine mehrjährige Sperre befürchten. Sein Anwalt spricht von einer möglichen Kontamination. «Ich weiß nicht, wie es in seinen Körper gelangt ist. Aber ich glaube, dass die größte Angst eines jeden Radfahrers darin besteht, dass man es durch die Nahrung oder etwas, das man isst, aufnimmt und auf diese Weise positiv getestet wird, ohne dass man schummeln wollte», so Vingegaard.
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