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Roger Walkowiak gewann 1956 die Tour de France. Foto: Jean-Pierre Darchy/Wikimedia Commons
08.02.2017 10:47
Tour-Sieger Roger Walkowiak mit 89 Jahren gestorben

Vichy (rad-net) - Roger Walkowiak, Sieger der Tour de France 1956, ist am Montag im Alter von 89 Jahren verstorben. Nach dem Tod des Schweizers Ferdy Kübler Ende Dezember 2016 war der Franzose bis zu seinem Tod der älteste noch lebende Tour de France-Sieger.

Roger Walkowiak wurde am 2. März 1927 als Sohn eines polnischen Minenarbeiters geboren. Er lernte den Beruf eines Metallarbeiters, ehe seine Karriere als Radsportler begann. 1944 hatte Walkowiak mit dem Radsport angefangen. Erstmals aufmerksam machte er auf sich, als er 1953 den zweiten Gesamtrang bei dem Etappenrennen Paris-Côte d'Azur belegte. 1955 wurde er beim Critérium du Dauphiné ebenfalls Zweiter hinter Louison Bobet, der der erste Rennfahrer werden sollte, der die Tour dreimal in Folge gewann.

1956 startete Walkowiak zum vierten Mal bei der Tour de France. Auf der siebten Etappe von Lorient nach Angers gehörte er zu einer Ausreißergruppe aus 31 nicht stark eingeschätzten Fahrern, die 19 Minuten vor den großen Favoriten ins Ziel kam, und errang das Gelbe Trikot. Die Favoriten um Charly Gaul unterschätzten die Stärke der ausgerissenen Fahrer in den Bergen und konnten den Vorsprung nicht mehr aufholen. Roger Walkowiak trug das Gelbe Trikot zunächst drei Tage lang, eroberte es sich auf der 18. Etappe in den Alpen wieder zurück und verteidigte die Führung bis nach Paris, ohne eine einzige Etappe gewonnen zu haben. 1:25 Minuten betrug sein Vorsprung auf Gilbert Bauvin und 3:44 Minuten auf Jan Adriaensens, der ebenfalls zu den Ausreißern gehört hatte.

1956 und 1957 konnte Walkowiak jeweils eine Etappe bei der Vuelta a España gewinnen. 1960 beendete er seine Profikarriere, versuchte aber zwei Jahre später ein Comeback, wo er aber schwer stürzte und sich eine Schädelfraktur zuzog. Danach zog er sich endgültig aus dem Radsport zurück und führte ein Café und eine Tankstelle, arbeitete als Chauffeur und später auch wieder in seinem alten Beruf als Metallarbeiter.

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