Villeneuve-sur-Lot (dpa) - Primoz Roglic stieg nach der zwölften Etappe der Tour de France wortlos in den Teambus. Nach einem Sturz verlor der Kapitän des Teams Red Bull-Bora-hansgrohe 2:27 Minuten auf seine Konkurrenten um den Gesamtführenden Tadej Pogacar (UAE-Team Emirates) und Titelverteidiger Jonas Vingegaard (Visma-Lease a Bike). «Das war kein guter Tag. Primoz ist schwer gestürzt und wir müssen jetzt mit den Ärzten reden, wie es weitergeht», sagte Sportdirektor Rolf Aldag mit ernster Miene nach der zwölften Etappe.
Der Gesamtsieg der Tour und auch das Mindestziel Podium rücken für den Giro-Sieger von 2023 in immer weitere Ferne. In der Gesamtwertung liegt der 34-Jährige nun als Sechster bereits 4:42 Minuten hinter Pogacar. «Mental ist das nicht einfach zu verarbeiten», ergänzte Aldag mit Blick auf den zweiten Sturz des Kapitäns innerhalb von 24 Stunden: «Der Sport rückt jetzt ein wenig in den Hintergrund, jetzt geht es erstmal um den Menschen Primoz Roglic.»
Massensturz zehn Kilometer vor dem Ziel
Knapp zehn Kilometer vor dem Ziel in Villeneuve-sur-Lot kam es zu dem verhängnisvollen Massensturz. Roglic konnte zwar weiterfahren, verlor aber immer mehr Zeit auf seine Konkurrenten. Denn der Sturz passierte zur Unzeit, als sich die Sprinterteams gerade formierten. «Gestern ist er auf die linke Seite gestürzt, heute auf die rechte. Genaueres kann ich noch nicht sagen», so Aldag weiter.
Pogacar litt ein wenig mit seinem Landsmann mit. «Ich bin echt geschockt von diesen schlimmen Nachrichten. Mir tut es für ihn sehr leid. Ich hoffe, dass er weitermacht. Ich wünsche ihm das Beste», sagte der Slowene.
Für Roglic ist es ein weiterer Rückschlag. Bei der bisherigen Tour hatte er häppchenweise immer wieder Zeit eingebüßt. Zu allem Überfluss verlor er am Sonntag auch den verletzten Helfer Aleksandr Vlasov. Dann folgte ein Sturz auf der schweren Etappe am Mittwoch. Dabei war er aber unverletzt geblieben.
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