Pas de la Case (rad-net) - Wilco Kelderman erwartet für die dritte und letzte Woche der diesjährigen Tour de France einen Wandel im Rennverhalten seiner Konkurrenz. Der Fahrer vom deutschen Team Bora-hansgrohe liegt zurzeit auf Rang sechs der Gesamtwertung und hofft in Paris auf eine Top-Five-Platzierung, die mit gerade einmal 18 Sekunden Rückstand auf Platz fünf und 58 Sekunden auf Platz zwei zum Greifen nah scheint.
Kelderman war in der Bretagne bereits gut in die Tour gestartet, als er auf den beiden Auftaktetappen den fünften und vierten Platz belegte. Dabei war der 30-Jährige in den Massensturz, der auf der ersten Etappe durch das Pappschild einer Zuschauerin ausgelöst worden war, verwickelt, dessen Folgen sich aber erst beim Zeitfahren in Laval bemerkbar machten, wo der Fahrer nur den 27. Platz belegte und erstmals Zeit einbüßte.
Seit dem Zeitfahren konnte sich Kelderman dann immer in der Gruppe um das Gelbe Trikot halten, sodass der Fahrer zurzeit mit 6:16 Minuten Sechster hinter dem Gesamtführenden Tadej Pogacar (UAE-Team Emirates) ist. Damit bestreitet der ehemalige niederländische Zeitfahrmeister zurzeit die beste Tour de France seiner Karriere und hat mit einem weiteren Zeitfahren am kommenden Samstag eine reelle Chance auf eine Top-Five Platzierung in Paris.
«Bislang hatte ich eine wirklich gute Tour de France, nur das Zeitfahren war nicht so klasse», berichtete Kelderman am gestrigen Ruhetag der Frankreich-Rundfahrt in einer Pressekonferenz. «Es kommen immer noch drei harte Etappen, wo man versuchen kann, etwas mehr Differenzen zu erzeugen. Hoffentlich bin ich an den Tagen gut drauf. Und hoffentlich habe ich danach noch ein bisschen Kraft im Tank für das letzte Zeitfahren.»
Nach einer relativ ereignislosen zweiten Woche im Kampf um die Gesmatwertung prophezeite Kelderman für die letzten sechs Etappen der Grand Tour eine «neue Art von Rennen». Mit gerade einmal zwei Minuten Abstand zwischen den Plätzen zwei bis acht seien alle Konkurrenten noch in der Lage, um das Podium zu fahren. Entgegen der zweiten Woche, in der die Klassementsfahrer jedoch vor allem «abgewartet» und einen «Scheinkrieg» an der Spitze des Gesamtklassements geführt hätten, werde man nun versuchen das Rennverhalten zu ändern und größere Abstände herauszufahren. Dabei erklärte Kelderman besonders die beiden Bergankünfte am Mittwoch und Donnerstag zu wichtigen Etappen in der Entscheidung um das Gesamtklassement der Tour de France.