Wetzikon (dpa) - Der 26 Jahre alte Radprofi Marcus Burghardt fühlt sich bei der Tour de Suisse pudelwohl: Der lange Sachse aus Zschopau feierte seinen zweiten Etappensieg, nachdem er bereits auf der 5. Etappe erfolgreich war.
Burghardt, der nach der vergangenen Saison von HTC Columbia zum Schweizer Team BMC mit Weltmeister Cadel Evans (Australien) gewechselt war, gewann im Ziel der 7. Etappe in Wetzikon nach 204 Kilometern erneut als Solist. Er fuhr bei Regen und niedrigen Temperaturen 65 Kilometer allein an der Spitze und rettete 56 Sekunden Vorsprung ins Ziel. Kurz vor dem Zielstrich nahm er sich von einem Zuschauer eine Deutschland-Fahne und jubelte.
An der Spitze der Gesamtwertung gab es keine Veränderung. Nach seinem Coup vom Vortag auf der Königsetappe führt der lange Niederländer Robert Gesink weiter mit 29 Sekunden Vorsprung vor dem Kolumbianer Rigoberto Uran. «Auch wenn ich kein besonderer Zeitfahrer bin, glaube ich jetzt natürlich an meine Chance auf den Gesamtsieg. Ich werde alles geben», sagte Gesink im Hinblick auf das womöglich die Tour de Suisse entscheidende Zeitfahren über 29 Kilometer zum Finale.
Auf Rang sieben mit nur 55 Sekunden Rückstand auf Gesink hat auch der siebenfache Tour-de-France-Sieger Lance Armstrong noch große Chancen auf das Gelbe Trikot. Der 38-jährige Texaner, der nach einem verkorksten Frühjahr zwei Wochen vor dem Tourstart in Rotterdam ansteigende Form signalisiert, ist im Kampf gegen die Uhr wesentlich stärker als der Niederländer vom Rabobank-Team einzuschätzen.
Burghardt hatte sich nach knapp 150 Kilometern von einer 16-köpfigen Spitzengruppe abgesetzt und vergrößerte schnell seinen Vorsprung. Er nahm die letzten beiden Anstiege Hulftegg und Bettswil als Solist und ließ sich auch von einer kleinen Verfolgergruppe mit dem dreifachen Weltmeister Oscar Freire (Spanien) nicht nervös machen. Das Hauptfeld mit allen Topfahrern hatte 4:56 Minuten Rückstand auf Burghardt.