Genf (dpa) - Der zweimalige Zeitfahr-Weltmeister Tony Martin hat seinen Einbruch vom Vortag verkraftet und das finale Zeitfahren der 67. Tour de Romandie souverän gewonnen.
Der Wahlschweizer vom belgischen Omega-Quick-Step-Team holte sich damit seinen fünften Zeitfahr-Sieg in dieser Saison. Der im Kampf gegen die Uhr schier unbezwingbare Martin ließ am Genfer See auch Adriano Malori keine Chance. Martin siegte nach 18,7 anspruchsvollen Kilometern mit 16 Sekunden Vorsprung vor dem Italiener und 34 Sekunden vor Gesamtsieger Christopher Froome.
Der in Kenia geborene Brite, der im Juli zum ersten Mal die Tour de France gewinnen will, hatte den entscheidenden Vorsprung für seinen Gesamtsieg auf der «Königsetappe» am Vortag herausgefahren. Bei Schnee und Regen hatte der Slowene Simon Spilak auf verändertem Kurs vor Froome gewonnen. In der Endabrechnung trennten den Sky-Kapitän und den zweitplatzierten Spilak 54 Sekunden.
Auf der vorletzten Etappe hatte Martin hingegen zu früh attackiert und sich «verzockt», wie er am Abend auf seiner Website eingestand. «Die Abfahrt vom Pas de Morgins bin ich zügig runter, hatte dann ein Loch und bin einfach voll weiter gefahren. Ich dachte mir, so kann ich der nervösen Phase vor und in dem letzten Anstieg entgehen und fahre dann mit den Favoriten weiter», beschrieb der 28-Jährige seine Absichten.
Doch Martin hatte seine Rechnung ohne die Favoriten um Froome gemacht. Die schlugen auf dem Schlussanstieg nach Les Diablerets solch ein Tempo an, dass Martin, der als Solist schon zu viel Kraft gelassen hatte, unterging und im Ziel 2:40 Minuten verlor. Dadurch war die Chance auf einen Podiumsplatz vertan. Martin musste am Ende mit Rang elf im Gesamtklassement zufrieden sein.