Mailand (rad-net) - Die Organisatoren von Tirreno-Adriatico haben die Strecke für das diesjährige Event bekanntgegeben und dabei gleich für mehrere Überraschungen gesorgt. Neben einer Terminverschiebung machten die Veranstalter auch eine Änderung der traditionellen Route publik, wonach das «Rennen zwischen den Meeren» nicht wie gewohnt mit einem Einzelzeitfahren in San Benedetto del Tronto, sondern mit einer Flachetappe um die Stadt an der Adria enden wird.
Ebenfalls neu ist, dass das Rennen, das vom 7. bis 13. März stattfinden wird, erstmals an einem Sonntag und damit zeitgleich mit der französischen Fernfahrt Paris-Nizza endet. Damit gewähren die Organisatoren den teilnehmenden Fahrern fünf statt der traditionellen drei Ruhetage bis zum Start von Mailand-San Remo am 19. März und den Zuschauern die Möglichkeit, an einem Wochenende das Finale zu verfolgen.
Beginnen wird Tirreno-Adriatico Mitte März mit einem Zeitfahren in Lido di Camaiore. Auf einem 13,9 Kilometer langen Küstenkurs werden die Fahrer den Kampf gegen die Uhr aufnehmen und dabei bekannte Straßen der vergangenen Jahre befahren, bevor es in den nachfolgenden Tagen über die Toskana und Umbria zur Adria-Küste geht. Dabei weist die Route auf ihren insgesamt 1131 Kilometern neben drei Flachetappen von jeweils über 200 Kilometern Länge auch insgesamt 14.000 Höhenmeter auf, sodass trotz fehlender Bergankunft ein vielseitiges Rennen erwartet werden kann.
Ein besonderes Highlight des Rennens sollte die 213 Kilometer lange Bergetappe am vorletzten Tag werden. Hier muss das Peloton gleich zweimal den sechs Kilometer langen und durchschnittlich zehn Prozent steilen Anstieg des Monte Carpegna hinauf, bevor es zur Ziellinie ins Tal nach Carpegna geht. Von hier aus reisen die Profis anschließend nach San Benedetto del Tronto, wo am Schlusstag vor allem die Sprinter auf ihre Kosten kommen dürften. Auf einem Rundkurs, der insgesamt fünfmal zu befahren ist, können sie hier vor den Fans bereits ihre Form für Mailand-San Remo testen.
«Wir werden die kurzen Anstiege und die atemberaubenden Dörfer in Mittelitalien besser zur Geltung bringen», berichtete Renndirektor Mauro Vegni von der Route für Tirreno-Adriatico 2022. «Wir haben in den letzten Jahren mit hohen Bergen und steilen Anstiegen experimentiert, aber ich glaube, dass Tirreno-Adriatico besser ist, wenn es über die sanften Hügel und kurzen Anstiege in Mittelitalien gefahren wird. Es gibt keine Bergankunft, aber die Etappen werden hart sein. [...] So viele Anstiege hatten wir in der Vergangenheit selten. [...] Es dürfte für alle ein echter Test werden; die Sprinter werden um die Chance kämpfen müssen, die ersten Etappen zu gewinnen, denn die Zeitbonifikationen werden für die Entscheidung über den Gesamtsieger entscheidend sein.»