Mailand (rad-net) - Oleg Tinkov, Besitzer des WorldTour-Rennstalls Tinkoff-Saxo, sorgt erneut für Schlagzeilen. In einem Interview mit der italienischen Zeitung La Gazzetta dello Sport sagte der Russe, er würde Peter Sagan gerne weniger Geld als vereinbart zahlen. Als Grund gab Tinkov die enttäuschende Ausbeute Sagans im Frühjahr an.
Sagan war für die Saison 2015 in das russische Team gekommen und ging mit einem geschätzten Gehalt von vier Millionen Euro pro Saison als eine der teuersten Neuverpflichtungen in die Radsportgeschichte ein. Der Vertrag des Slowaken läuft über drei Jahre bis Ende 2017. In dem Interview bestätigte Tinkov nun, dass er derzeit prüfen lasse, ob es eine Rechtsgrundlage gibt, um Sagans Gehalt zu beschneiden.
Derweil stellt Oleg Tinkov auch das Entlohnungsmodell des Radsports in Frage. «Die Rennfahrer bekommen einen Bonus, wenn sie gewinnen, aber wenn sie nicht gewinnen, bekommen sie auch einen hohen Lohn. Und das ist sehr schmerzhaft. Sie nehmen einen großen Teil deines Budgets ein, auch wenn sie keine Leistung zeigen. Aber man kann nichts machen, weil sie einen Dreijahresvertrag haben», zielt Tinkov insbesondere auf Sagan ab. «Mir gefällt dieses Modell nicht. Wenn ich eine Möglichkeit finde, werde ich den Vertrag reduzieren», so Tinkov.
Offenbar konnte Tinkov bisher aber keine Rechtsgrundlage finden.
Sagan blieb zwar tatsächlich in diesem Frühjahr auch hinter seinen eigenen Erwartungen zurück, sorgte aber für vier der sechs Saisonsiege des Teams Tinkoff-Saxo. Zuletzt war der Slowake bei der Amgen Tour of California erfolgreich, wo er einen Sprintsieg feierte und überraschend das Einzelzeitfahren gewann und sich mit seinem dritten auf der Schlussetappe sogar noch den Gesamtsieg bei der Rundfahrt der UCI-Kategorie 2.HC sichern konnte.
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