Les Gets (rad-net) - Wegen eines zu hohen Hämatokrit-Werts bei einem Test am Samstagmorgen darf der olympische Silbermedaillengewinner Jose Hermida (Spanien) nicht beim WM-Rennen starten. In einer Pressekonferenz erklärte der Europameister, dass er „clean“ sei und die Tests dieses auch im Laufe der Woche zeigen würden.
Der spanische Verband und das Management des Team Multivan-Merida stellten sich ohne Einschränkung hinter den Profi-Biker. Jose Hermida war bereits am Freitag morgen getestet worden. Dabei musste er Urin und Blut abgeben. Der Hämatokrit-Wert betrug 50 Prozent. Das war genau auf dem Limit, das der Radsport-Weltverband UCI 1997 festgelegt hatte. Am Samstag standen die Kontrolleure erneut vor der Türe. Bei diesem Test wurden 52 Prozent gemessen. Daraus folgte automatisch eine 15-tägige „Sperre aus gesundheitlichen Gründen“.
„Ich habe einen genetisch bedingten natürlich hohen Hämatokrit-Wert. Ich habe 1997 und 1998 bei der UCI eine Ausnahme-Genehmigung beantragt. Meine ganze Familie hat einen erhöhten Wert und wir haben das dargelegt. Aber weil mein Wert mal über, mal unter den 50 Prozent liegt, hat mir die UCI die Ausnahme-Genehmigung verweigert“, erläuterte Hermida die „besonderen Umstände“. Er habe seine vollständigen Unterlagen dabei und die UCI sei bestens über seinen Fall im Bilde.
Er beantragte sofort weitere Tests, die von der UCI aber verweigert wurden.
Deshalb will Hermida am Montag zum Spezialisten des Weltverbands UCI fahren und einen weiteren umfassenden Dopingtest absolvieren. „Ich bin clean, am Ende der Woche werden die Ergebnisse das bestätigen“, sagte der 26-Jährige, der ihn der Bikeszene ein hohes Ansehen genießt. Er kritisierte den Umstand, dass sein Team, seine Familie und der gesamte Mountainbikesport durch die „Gesundheitssperre“ in ein schlechtes Licht gestellt werden, obwohl sein Problem der UCI bekannt sei.
Nach dem teilweise emotionalen Statement Hermidas, bekräftigte Multivan-Merida Team-Manager Andi Rottler, dass sie an Hermidas Integrität keine Zweifel hätten. „Jose sagt er ist clean und wir glauben ihm ohne Einschränkung. Wir stehen voll hinter ihm. Für ihn ist eine Welt zusammen gebrochen, nachdem er bis jetzt die beste Saison seines Lebens gefahren hat“, sagte Rottler.
Am Freitagmorgen war auch schon sein Landsmann Alejandro de la Pena mit Startverbot für das U23-Rennen belegt worden. Das, so der Pressesprecher der spanischen Nationalmannschaft und die positive Dopingprobe von Janet Puiggros im Juli seien komplett unterschiedlich zu bewerten. Puiggros wurde die Einnahme von Epo (Erythropoetin) nachgewiesen.