München (dpa) - Den Startschuss gab «Fußball-Kaiser» Franz Beckbauer, den Schlusspunkt setzte der «Sprint-König» selbst: Radsport-Star Erik Zabel hat mit seinem Partner Robert Bartko das 42. Münchner Sechstagerennen gewonnen.
Damit sorgten Zabel/Bartko für den ersten Sieg eines deutschen Duos in der bayerischen Landeshauptstadt seit 29 Jahren. Mit einem beherzten Antritt 35 Runden vor Schluss setzten sich die beiden in der Finalnacht vor den bis dahin führenden Niederländern Danny Stam und Robert Slippens durch. Die Rekordsieger Bruno Risi und Kurt Betschart aus der Schweiz mussten sich diesmal mit dem dritten Rang zufrieden geben.
«Am Schluss sind wir auf der Woge der Begeisterung gefahren. Das Rennen war hart und sehr schnell. Den Schmerz konnte man bei dieser Begeisterung in der Halle aber vergessen», sagte Zabel. Zwei Wochen nach seinem Erfolg mit Rolf Aldag in Dortmund, folgte für den 35-Jährigen aus Unna nun der nächste deutsche Sieg mit dem Berliner Doppel-Olympiasieger Bartko. «Zabel ist in genialer Form. Er hatte am Schluss einfach mehr Substanz», sagte der geschlagene Risi.
Mit Punktrückstand auf Stam/Slippens und Risi/Betschart blieb Zabel/Bartko kurz vor Mitternacht in der Olympiahalle nur der Angriff, und sie hatten mit ihrer Taktik Erfolg. «Uns hat sich die Chance geboten. Da haben wir im richtigen Augenblick entschieden, zu attackieren», sagte Bartko zum entscheidenden Rundengewinn.
Als letztes deutsches Duo hatten Wilfried Peffgen und Albert Fritz 1976 auf der 200 Meter langen Winterbahn gewonnen. Zabel bestätigte seine Vorliebe für das Münchner Rennen und konnte sich zum dritten Mal in die Siegerliste eintragen. 1995 hatte er sich mit dem Belgier Etienne de Wilde und 2000 mit dem Italiener Silvio Martinello durchgesetzt. Auch im kommenden Jahr will der vom T-Mobile-Team zum Milram-Stall gewechselte Radstar in München dabei sein.
Endstand:
Rang | Name | Punkte |
---|
1. | Erik Zabel/Robert Bartko (Unna/Potsdam) | 294 |
2. | Robert Slippens/Danny Stam (Niederlande) | 320 (+ 1 Runde) |
3. | Bruno Risi/Kurt Betschart (Schweiz) | 289 (+ 1) |
4. | Guido Fulst/Leif Lampater (Berlin/Schwaikheim) | 170 (+ 6) |
5. | Andreas Beikirch/Iljo Keisse (Titz/Belgien) | 166 (+ 9) |
6. | Scott McGrory/Matthew Gilmore (Australien/Belgien) | 172 (+ 10) |