Prati di Tivo (rad-net) - Tadej Pogačar (UAE-Team Emirates) hat die Königsetappe der 56. Auflage von Tirreno-Adriatico gewonnen. Der Slowene setzte sich nach 148 Kilometern am Schlussanstieg hinauf nach Prati di Tivo vor Simon Yates (BikeExchange) und Sergio Higuitia (EF Education-Nippo) durch und übernahm damit auch die Gesamtführung.
Zu Beginn des Teilstücks fuhr eine fünfköpfige Spitzengruppe um den ehemaligen Weltmeister im Zweiermannschaftsfahren und Omnium, Benjamin Thomas (Groupama-FDJ), und Mads Würtz Schmidt (Israel Start-Up Nation) aus dem Feld davon. Man ließ das Quintett auf bis zu neun Minuten wegfahren. Über die Anstiege fiel die Gruppe auseinander. Würtz Schmidt der Stärkste, wurde aber auch am 14,7 Kilometer langen Schlussanstieg eingeholt.
Es folgte eine Reihe von Angriffen unter anderem von Pogačar, Geraint Thomas und Egan Bernal (beide Ineos Grenadiers). Der Gesamtführende Wout van Aert (Jumbo-Visma) schaffte es immer wieder die Lücken zu schließen und blieb dran. Aber 5,5 Kilometer vor dem Ziel konnte der Cross-Spezialist einen Angriff von Tour-de-France-Sieger Pogačar nicht mehr parieren. Aber das konnte niemand mehr. Der 22-Jährige gewann die Etappe mit sechs Sekunden Vorsprung auf Yates und 29 Sekunden vor Higuitia. Van Aert folgte als Neunter mit 45 Sekunden Rückstand.
In der Gesamtwertung führt Pogačar nun 35 Sekunden vor den zeitgleichen Van Aert und Higuitia. «Ich habe versucht anzugreifen und alleine wegzukommen. Als ich sah, dass der Vorsprung gegenüber meinen Gegnern gut war, habe ich mich sehr bemüht, die Lücke zu halten, auch weil ich wusste, dass Yates nahe kommt. Ich habe alles gegeben und es geschafft zu gewinnen», freute sich Pogacar, der nun den Fokus aufs Gesamtklassement legt. «Jede Sekunde Vorsprung ist wertvoll, auch weil morgen eine schwere Etappe auf uns wartet und wegen dem finalen Zeitfahren.»
Die morgige fünfte Etappe führt über 206 Kilometer von Castellalto nach Castelfidaro. Nach flachem Start, erreicht das Peloton zur Hälfte einen 25-Kilometer-Rundkurs, der viermal rumrundet werden muss und auf dem die Rennfahrer jeweils drei kurze, aber knackige Anstiege überqueren. Das Teilstück endet an einem drei Kilometer langen und durchschnittlich 3,6 Prozent steilen Anstieg.