Rio de Janeiro (rad-net) - Mountainbike-Olympiasiegerin Sabine Spitz hat die Entscheidung des Internationalen Olympischen Komitees (IOC) kritisiert, nicht das komplette russische Team von den Olympischen Spielen auszuschließen. «Der Anti-Doping-Kampf wird ausgehöhlt. Es ist offenbar kein Problem, sich mit illegalen Mitteln vorzubereiten. Wir sind an einem Punkt angelangt, an dem es scheinbar keine Lösung mehr gibt», sagte Spitz in einem Interview mit der «Süddeutschen Zeitung».
«Solange solche Vergehen wie in Russland straffrei bleiben, kommen wir mit dem Anti-Doping-Kampf nicht weiter», ist sich Spitz sicher. «Man hätte viel früher ein Startverbot aussprechen müssen - und Athleten, die nicht dem System unterliegen und das irgendwie beweisen können, unter neutraler Flagge starten lassen. Ich bin mir sicher, dass es Athleten gibt, die dem System nicht unterliegen», erklärt Spitz.
Die Mountainbikerin hält das Vorgehen des IOC mit Thomas Bach an der Spitze für eine politische Entscheidung. «Wäre ein anderes, kleines Land betroffen, dann wäre das weg vom Tisch, dann hätte es das Rumeiern nicht gegeben. Dann hätte schnell festgestanden, dass die ganze Delegation ausgeschlossen ist.»