St. Wendel (rad-net) - Am vergangenen Wochenende feierte Mountainbikerin Sabine Spitz bei den baden-württembergischen Meisterschaften den zweiten Sieg in ihrem erst dritten Querfeldeinrennen. Dass sie sich auf dem ungewohnten Terrain sehr geschickt bewegt, hatte die Olympia-Dritte des MTB-Rennens von Athen in der Woche zuvor schon in Mailand bewiesen. Beim ersten Weltcuprennen ihrer Karriere wurde sie auf Anhieb 15. „Die Kälte war für mich immer ein Hemmnis, im Winter ins Gelände zu gehen“, sagt die 32-Jährige, die normalerweise die kalte Jahreszeit zur Vorbereitung auf die nächste Mountainbike-Saison nutzt.
„Mit den Jahren aber steigt das Ausdauerniveau, da kann man in der Aufbauarbeit ruhig variieren und neue Reize reinnehmen“, erklärt sie, warum sie sich nun plötzlich doch ins Gelände wagt. „Dass die Weltmeisterschaft in St. Wendel stattfindet, hat mich natürlich noch zusätzlich motiviert“, sagt Spitz, die die saarländische Radsport-Hochburg von vielen Mountainbike-Events kennt. „Viele Mountainbiker, die im Winter Cross fahren, zeigen zu Beginn der neuen MTB-Saison eine gute Form, wenn die wichtigen Rennen kommen, ist bei ihnen aber die Luft raus. Darum habe ich das nie gewagt“, sagt sie. Sabine Spitz hat nach dem MTB-Sommer, als sie ihren WM-Titel von 2003 zwar nicht verteidigen konnte, aber bei den Olympischen Spielen und der Europameisterschaft mit einer Bronzemedaille glänzte, eine längere Pause eingelegt und erst Ende November mit dem Querfeldeinsport begonnen.
Die Pause war wichtig, um Kraft zu tanken, denn bei der WM in St. Wendel hat sie große Ziele. „Unter die ersten Zehn zu fahren wäre klasse“, hofft Spitz, die sich keine Sorgen darüber macht, dass sie im Moment lei-stungsmäßig der Konkurrenz noch ein wenig hinterherfährt. „Das kommt schon. Ich werde in den nächsten Wochen viele Rennen bestreiten und zwischen der Deutschen Meisterschaft und den Titelkämpfen in St. Wendel noch einmal ent-sprechendes Grundlagentraining absolvieren“, ist sie zuversichtlich. Wie hart das Querfeldeinfahren gegenüber dem Mountainbike ist, konnte sie in den letzten Rennen erfahren. „Eigentlich ist das Crossrad ein ungeeignetes Sportgerät im Gelände. Es hat keine Federgabel, die Reifen sind sehr schmal, der Körper muss viele Schläge abfangen. Querfeldein ist wesentlich Kraft orientierter als Mountainbike.“ Längst beherrscht die MTB-Spezialistin auch das Crossrad, auf dem sie sich für die Titelkämpfe in St. Wendel noch qualifizieren muss. Aber das sollte für Sabine Spitz eigentlich nur eine Formsache werden...