Salzburg (dpa) - Nach den jüngsten Doping-Affären im Radsport hat Weltverbandschef Pat McQuaid schärfere Kontrollen angekündigt und eine baldige Aufklärung der aktuellen Verdachtsfälle in Aussicht gestellt.
«Wir arbeiten hart und prüfen, wie wir die Kontrollen verbessern können», sagte der Präsident der Internationalen Radsport-Union (UCI) am Rande der Straßen-Weltmeisterschaft in Salzburg. Der Ire erwartet zudem, dass die Situation der derzeit wegen Dopingverdachts suspendierten Fahrer vor Beginn der Saison 2007 geklärt ist.
Im Blutdoping-Skandal um den spanischen Arzt Eufemiano Fuentes war unter anderem Jan Ullrich vom T-Mobile-Team suspendiert und später entlassen worden. Auch Giro-Sieger Ivan Basso (Italien) ist seit dem Bekanntwerden der Vorwürfe vor Beginn der Tour de France von seinem Team CSC freigestellt und hat seither kein Rennen mehr bestritten. Insgesamt sind 58 Radprofis in die Fuentes-Affäre verwickelt.
Ermittler suchten in den vergangenen Wochen nach weiteren Beweisen gegen die beschuldigten Spitzensportler und durchsuchten dabei auch Ullrichs Haus in der Schweiz. «Mit Hilfe der Polizei können wir in den Untersuchungen weiter gehen als es sonst möglich wäre. Das ist neues Terrain für uns, aber in dieser Situation ist das wichtig», sagte McQuaid.
Der Verbandschef hofft auf schnelle Ergebnisse der Ermittlungen. «Wir haben die Dossiers den Verbänden zugeschickt, damit sie mit Untersuchungen beginnen können. In wenigen Wochen wird es noch mehr Informationen geben», sagte McQuaid. Ziel sei es, den Radsport in der Öffentlichkeit wieder glaubwürdiger zu machen.
Dazu soll auch eine gelungene WM in Salzburg beitragen. «Es ist ein schwieriges Jahr für die UCI, aber das müssen wir bewältigen. Diese Woche ist besonders wichtig für uns», sagte McQuaid. Der Ire lobte die WM-Vorbereitungen in der Mozart-Stadt. «Wir sind sehr glücklich, alles ist auf sehr hohem Niveau.»