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22.05.2015 10:48
Nomierungskriterien und Qualifikationsnormen für die Olympischen Spiele 2016 veröffentlicht

Frankfurt (rad-net) - Der Bund Deutscher Radfahrer (BDR) hat jetzt die Nominierungskriterien und Qualifikationsnormen für die Olympischen Spiele 2016 in Rio de Janeiro veröffentlicht. Diese Sportartspezifischen Nominierungskriterien sind vom Vorstand des Deutschen Olympischen Sportbundes (DOSB) in seiner Sitzung am 19. Mai 2015 verabschiedet worden.

Straße
Für die Straßenrennen sowie die Einzelzeitfahren der Männer und Frauen wurden die Sportler keine detaillierten Qualifikationsnormen «wegen der Besonderheit in der Organisations- und Wettkampfstruktur im Straßenradsport» festgelegt. Insgesamt dürfen 144 Männer und 67 Frauen an den Wettkämpfen im Straßenradsport teilnehmen, die Starter/innen für die Zeitfahrwettbewerbe, in denen maximal zwei pro Nation starten dürfen, müssen aus dem Kontingent des Straßenrennens benannt werden. In den Straßenrennen ist die Teilnehmerzahl pro Nation auf maximal fünf beziehungsweise vier Starter/innen pro Nation begrenzt, die genaue Anzahl ergibt sich anhand der Quotenplätze.

Bahn
In die Bahnrennen dürfen maximal 17 Teilnehmer pro Nation starten, maximal neun Männer und acht Frauen, wobei dieses den Ausdauer- und Kurzzeitbereich zusammengerechnet ausmacht. Im Omnium dürfen maximal ein Mann beziehungsweise eine Frau teilnehmen, in der Mannschaftsverfolgung eine Mannschaft à vier Athlet/innen pro Wettkampf. Im Sprint und Keirin sind maximal zwei Männer und Frauen pro Wettkampf startberechtigt, im Teamsprint darf eine Mannschaft à drei beziehungsweise zwei Sportler/innen teilnehmen.

Zu den Sichtungs- beziehungsweise Qualifikationswettkämpfen der Bahnradsportler - leicht variierend in den Ausdauer- und Kurzzeitdisziplinen - gehören die DM Bahn 2015, die DM Omnium 2014 und 2015, die EM Bahn 2014 und 2015, die Weltcups 2014/2015 und 2015/2016 sowie die Weltmeisterschaften der Jahre 2015 und 2016. Zudem gilt es in den Ausdauer- und Kurzzeitdisziplinen Zeitnormen zu erfüllen. Bei den Männern sind dieses zum Beispiel 4:30 Minuten in der Einerverfolgung und 1:07 Minuten über die 1000 Meter, um überhaupt für den Vierer infrage zu kommen, die Frauen müssen hierfür 3:43 Minuten in der Einerverfolgung fahren. Die Männer müssen beispielweise für Sprint und Keirin 10,10 Sekunden über die 200 Meter fliegend fahren, um überhaupt nominiert werden zu können, bei den Frauen liegt die Norm bei 11,30 Sekunden.

«Es können nur [Sportler/innen], die sowohl die Zeitnormen erfüllt und mit einem Einsatz bei den Qualifikationswettkämpfen (WC,WM, EM) die Quotenplätze abgesichert haben, durch den Bundestrainer in Absprache mit dem Sportdirektor vorgeschlagen werden. Die Zeitnorm ist im Zeitraum der Sichtungswettkämpfe auch bei einer internationale UCI-Veranstaltung nachweisbar», in den Kurzzeitdisziplinen sind die Normen bis einschließlich der WM 2016 zu erfüllen.

Mountainbike
Im Mountainbike Cross Country gilt es 80 Startplätze zu besetzten, 50 bei den Männern und 30 bei den Frauen, wobei die maximale Teilnehmerzahl pro Nation drei Männer und zwei Frauen beträgt. Für die Mountainbiker zählen die Weltmeisterschaften, Europameisterschaften und Weltcup zu den Qualifikationswettkämpfen, los geht es am kommenden Wochenende mit dem Weltcup in Nove Mesto - und zum ersten Mal können auch in den U23-Rennen die nötigen Normen erfüllt werden.

Platz eins bei Weltcup oder WM bedeutet das A-Kriterium, das einmal zu erfüllen ist. Zweite Plätze im Weltcup oder bei der U23-WM, beziehungsweise der erste Rang bei der U23-EM würden ein B-Kriterium bedeuten, das zweimal zu erfüllen ist. Bei den U23 Herren gilt dasselbe, nur dass dort auch bei der EM der zweite Rang als B-Kriterium anerkannt wird. Nimmt man zum Maßstab, dass die Sieger in den männlichen und weiblichen U23-Kategorien meistens Zeiten produzieren, die sie in die Top-Ten der Elite gebracht hätten – wenn auch mit einer Runde weniger zu fahren -, so scheint das durchaus gerechtfertigt.

Die zweite bedeutende Änderung ist die Lockerung bei den Herren. Dort kann bedeutet im Weltcup auch schon ein zehnter Rang das A-Kriterium. Bisher war das immer Platz acht. Das B-Kriterium reicht anstatt bis Platz 15 jetzt bis zu den Top 20. Für die EM gilt weiter Top acht und Top 15. Bei den Damen bleibt die Top-Acht/Top-15-Grenze bestehen. Bei der EM sind Top 5 und Top zwölf (B-Kriterium) gefordert.

BMX
48 Aktive können bei den Olympischen BMX-Wettbewerben teilnehmen - 32 Männer und 16 Frauen -, wobei maximal drei Männer beziehungsweise zwei Frauen pro Nation startberechtigt sind. Als Qualifikationswettkämpfe zählen alle in den Jahren 2015 und 2016 stattfindenden Weltmeisterschaften, Europameisterschaften und UCI Supercross Weltcups.

Die Norm bei den Männern wird erfüllt, wenn der Sportler das Halbfinale (Top 16) bei den Europameisterschaften 2015 erreicht, oder bei den Weltcups 2015 oder 2016 ins Viertelfinale (Top 32) fährt oder ins Viertelfinale (Top 32) bei den Weltmeisterschaften 2015 oder 2016 kommt. Bei den Frauen ist das Kriterium etwas höher angesetzt: Hier gilt das Erreichen des EM-Finales (Top 8), oder des Halbfinales (Top 16) bei einem Weltcup 2015 oder 2016 oder des Viertelfinales (Top 32) bei der WM 2015 oder 2016 als Erfüllung der Norm.

Sowohl auf der Bahn, im MTB und BMX gilt: Wenn mehr Sportler die Normen erfüllen, als Startplätze für den BDR vorhanden sind, dann fließt das Trainer-Urteil in den Nominierungsvorschlag mit ein. Sollte kein Sportler die nationale Qualifikationsnorm erreichen, kann der Verband einen Antrag auf Einzelfallentscheidung stellen.

Amtliche Bekanntmachung...


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