Chies d'Alpago (rad-net) - Antonia Daubermann war auf Rang sechs die beste deutsche Juniorin bei den Cross-Country-Europameisterschaften in Chies d'Alpago in Italien. Gold und Silber gab es für die Schweizerinnen Sina Frei und Nicole Koller, Bronze ging an die Schwedin Ida Jansson.
An der Spitze machte erst einmal Jansson das Rennen. Die Siegerin der UCI Junior Serie in Montichiari setzte sich ab und hatte nach der 2,5 Kilometer langen Startloop einen Vorsprung von 15 Sekunden auf Frei (jb Felt) und weitere zehn Sekunden auf Koller (Tower Sports Eschenbach), die einen schlechten Start erwischt hatte.
In der ersten von drei kompletten Runden setzte sich Frei aber an die Spitze. Obwohl Jansson erst mal hartnäckig blieb, ließ sich die kleine Eidgenossin die führende Position nicht mehr entreißen und siegte am Ende klar mit 1:08 Minuten Vorsprung auf Weltmeisterin Nicole Koller, die in der ersten Runde angehalten hatte, um ihren Sattel fest zu machen.
«Das Tempo von Ida war mir am Anfang zu schnell», erklärte Sina Frei, «ich bin meinen Rhythmus gefahren. Ich kann es noch gar nicht glauben, ich bin überglücklich.» Nicole Koller gratulierte: «Sina hat es mehr als verdient, sie ist ein gutes Rennen gefahren. Ich war halt schon zu weit weg, um noch mal eingreifen zu können.»
In der letzten Runde kassierte sie im Anstieg Jansson und wiederholte ihr EM-Silber von St. Wendel 2014 mit 1:08 Minuten Rückstand. Jansson hatte auf dem Bronze-Rang 1:27 Minuten Differenz.
Dahinter taten sich größere Lücken auf und auf Rang sechs kam mit Antonia Daubermann (Principia) die erste Deutsche (+5:05), Anna Saier (Lexware Mountainbike Team) aus Offenburg wurde Siebte (+5:49).
Antonia Daubermann hatte einen guten Start, doch dann bekam sie Probleme mit einem eingeklemmten Nerv. Ein Stopp an der Technischen Zone, ein kurzer Besuch beim Physiotherapeuten und es ging weiter. Allerdings verlor sie dadurch ihre vierte Position und fiel vorerst auf den achten Rang zurück. «Ich hatte mir mehr ausgerechnet, aber so wie es gelaufen ist, muss ich zufrieden sein», meinte die Gessertshausenerin.
Anna Saier lag bis zur Schlussrunde auf Rang sechs. Doch dann unterlief ihr ein Sturz. «So lange es noch stark geregnet hat, war alles okay. Aber dann wurde es matschig und ich kann das einfach nicht so gut. Dann fährt die Anna einen Blödsinn zusammen», schüttelte Saier den Kopf. «Aber mit dem siebten Platz bin ich schon zufrieden.»
«Alle sind ein gutes Rennen gefahren», konstatierte Junioren-Bundestrainer Marc Schäfer gegenüber rad-net. «Nach den bisherigen Ergebnissen, hätte es aber auch ein, zwei Plätze besser sein können.»
Allerdings kam auch keine aus dem Quartett reibungslos durch und für diese ein, zwei Plätze gab es Erklärungen.
Das begann schon mit dem Start. Am Start fielen Fahrerinnen um und die Deutsche Meisterin Clarissa Mai (Link Rad Quadrat) musste auch zu Boden, noch bevor sie im Klickpedal drin war. Dabei verbog sich ihr Lenker, sie ging als Letzte mit Abstand ins Rennen und musste später noch mal an der Technischen Zone anhalten. Dennoch bot sie ein starkes Rennen und fuhr noch bis auf Rang zwölf (+9:01) nach vorne. Dabei überholte die Hausacherin in der letzten Runde Felicitas Geiger (Trieb) vom Haibike-KMC Team, der 100 Meter nach der Technischen Zone die Kette riss. So fiel sie noch um drei Positionen zurück. «Ich habe versucht das Beste draus zu machen, aber ich musste immer am Limit fahren», so Clarissa Mai.
Felicitas Geiger war mit sich nicht ganz zufrieden. «Mein Start war furchtbar schlecht, aber ich habe mein Bestes gegeben», so Geiger, die mit 11:01 Minuten Rückstand ins Ziel kam.