Glasgow (rad-net) - Während der Schweizer Lars Forster bei den Europameisterschaften in der Cross-Country-Disziplin vor dem Italiener Luca Braidot und dem Spanier David Valero in Glasgow Nachfolger seines Landsmanns Florian Vogel wurde, konnte mit Georg Egger ausgerechnet der jüngste deutsche Starter als Neunter mit dem besten Resultat überzeugen.
Egger erwischte auf dem 5,5 Kilometer langen Kurs im Cathkin Braes Mountainbike Park einen guten Start und war bereits in Runde eins in den Top 20 zu finden. Der 23-Jährige fuhr in der zweiten Runde am Deutschen Meister Manuel Fumic vorbei, der sich nach gutem Start mit Rückenschmerzen nur noch über die Runde quälte und kurze Zeit später aufgab.
Egger hatte sich aber mehr vorgenommen als ein Top-15-Ergebnis. Der Deutsche Vize-Meister bekannte, dass er sich sogar ein Top-Ten-Ergebnis vorgenommen hat. «Ganz ehrlich, aber ich wollte das nicht laut sagen. Ich habe mir ein Bild gemalt von den Top-Ten und wollte das unbedingt», erklärte er später im Ziel.
Er setzte sich in einer Gruppe von Rang neun bis 18 fest. Egger hielt sich klug an zweiter, dritter Position auf, um keine Lücken zu riskieren, die sich in den technischen Passagen rasch auftun. Die blieb bis zur fünften von sechs Runden so bestehen, doch dann gaben der Spanier David Valero und der Schweizer Lukas Flückiger Gas. «Ich bin da kurz mitgefahren, aber das war dann zu viel», bekannte Egger.
Valero sollte auch noch zu Bronze fahren mit Flückiger im Schlepptau, der Vierter wurde. Das wäre dann doch eine Nummer zu groß gewesen für den 23-Jährigen. «Viel mehr ging nicht», bilanzierte Egger. «Aber ich bin total happy und muss das erst mal verdauen.»
Als Neunter verlor er 1:25 Minuten gegenüber Lars Forster (1:33:01), der mit sich it 24 Sekunden Vorsprung auf den Italiener Luca Braidot und 35 Sekunden vor Valero für sich entschied.
Sehr zufrieden war auch Ben Zwiehoff. Der Essener erreichte das Ziel an 15. Stelle (+2:10). Zu Beginn hatte er etwas mit Stau zu kämpfen, doch dann fuhr er sich kontinuierlich nach vorne. Vor allem im letzten Drittel des Rennens blieb er dran und sorgte für ein Resultat, das man so kaum erwartet hatte. «Ich habe kontinuierlich draufgelatscht und es ging immer besser. Platz 15 ist nicht so schlecht, wenn man den bisherigen Saisonverlauf anschaut», meinte Zwiehoff, der lange mit dem Belgier Jens Schuermans unterwegs war. Zwiehoff hatte in dieser Saison bisher erst mit Bänderriss und dann mit einer Schnittwunde im Knie zu kämpfen.
Der Freiburger Martin Gluth lag lange nicht weit hinter Ben Zwiehoff. Doch in der vorletzten Runde holte er sich einen Plattfuß, so dass es am Ende nur zu Rang 30 reichte (4:35). «Bis dahin war es okay und ich dachte, dass ich noch weiter nach vorne fahren könnte», bedauerte Gluth.
Wirklich unzufrieden war Christian Pfäffle, der lediglich 38. (+6:49) wurde und zu keinem Zeitpunkt zu seinem eigentlichen Leistungsvermögen fand. «Ich hatte Rückenschmerzen, aber darauf will ich es nicht schieben. Ich hatte einfach das Gefühl, dass der Druck aufs Pedal nicht unten ankam. Dabei habe ich mich die letzten Tage eigentlich gut gefühlt», sagte er rätselnd über sich selbst.