Stuttgart (rad-net) - Über 26 Jahre vermittelte Hartmut Täumler als Landestrainer des Württembergischen Radsportverbandes (WRSV) Knowhow und Kniffe des exzellenten Radrennsports, jetzt wurde der 65-Jährige beim WRSV in den Ruhestand entlassen.
Viele Württemberger schlüpften unter seiner Regie ins Nationaltrikot und schafften den Sprung in Profiteams. Darunter der aktuelle Deutsche Straßenmeister, Emanuel Buchmann (Bora Argon 18), Dominik Nerz (beide Bora-Argon 18), oder Ex-Profi Sven Krauß, die alle bei der Tour de France am Start waren. Zu Täumlers Schützlingen gehörte auch Leif Lampater, der Olympia in Rio im Visier hat.
Täumler selbst war auch früher als Rennfahrer aktiv. Der gebürtige Weißenfelser gewann als Jugendfahrer Nachwuchsrennen auf Leipziger Bezirksebene, sattelte aber bereits mit 17 Jahren um und wurde beim Tandem-Olympiasieger von 1936, Ernst Ihbe, zum jüngsten Übungsleiter seiner Zeit. Von 1969 bis 1973 studierte er an der DHfK Leipzig und war daraufhin als Assistenztrainer beim SC DHfK Leipzig für das Training von Spitzenathleten und Weltklassefahrer zuständig. 1983 übernahm Täumler das Amt des Junioren-Nationaltrainers.
Ab 1990 sichtete er unzählige junge Radsportler des Württembergischen Radsportverbandes und war später auch als Leiter einiger Bundesliga- und Continental-Teams im Einsatz, die überwiegend württembergische und badische Talente unter Vertrag, wie etwa Hofbräu Radler Stuttgart (2002-2004), Ista (2007-2008), oder Specialized Concept Store (2012).
«Hartmut Täumler hat beim Württembergischen Landesverband eine außerordentlich erfolgreiche Arbeit geleistet und im Laufe seiner langen Trainerzeit württembergische Radsporttalente zu überragenden Erfolge geführt. Viele schafften den Sprung ins Nationalteam und nahmen erfolgreich an Welt- und Europameisterschaften teil. Ein großer Trainer, dem ich im Namen des Verbandes und seiner Rennsportvereine Dankeschön sagen möchte», verabschiedete der Präsident des WRSV, Vierer-Olympiasieger von 1976, Hans Lutz, Täumler.
Mit 65 befindet Hartmut Täumler sich also im Verbands-Ruhestand, aber ohne wirklich Privatier zu sein: Beim nordbadischen Amateurteam Basso Bikes (Nachfolger vom MLP-Team Bergstraße), mit dem er gerade zum Training auf Mallorca weilte, übernahm er die sportliche und trainingstechnische Leitung und vermittelt nach wie vor sein Knowhow.