Berlin (rad-net) - Zur beruflichen Unterstützung von Top-Athleten ist am Montag in Berlin das Projekt «Praktikantenbörse - Unternehmen suchen Spitzensportler» offiziell an den Start gegangen. Sie ist «ein nächster Baustein» der Initiative «Sprungbrett Zukunft» der Deutschen Sporthilfe, wie deren Vorstandsvorsitzende Michael Ilgner erläuterte. «Wir wollen auch künftig jungen Talenten helfen, Spitzensport mit Top-Leistungen im Studium und in der Ausbildung zu verbinden», sagte Ilgner.
Für Bundeskanzlerin Angela Merkel (CDU) als Kuratorin stand am Montagnachmittag ein Treffen im Kanzleramt in Berlin mit Initiatoren-Vertretern der Sporthilfe, der Deutschen Bank und der Deutschen Unternehmerbörse (DUB) an.
«Als Repräsentanten unseres Landes haben die deutschen Athletinnen und Athleten unsere Unterstützung nötig - unabhängig davon, ob es zu einem Titel reicht oder nicht. Diese Rückendeckung benötigen sie auch. Denn wer eine Karriere im Spitzensport antritt, nimmt ein hohes Risiko für die eigene Lebensplanung in Kauf. Sich neben Training und Wettkampf auf die berufliche Karriere danach vorzubereiten – ob in Schule, Studium oder Berufsausbildung, ist eine echte Herausforderung», sagte Merkel.
Laut DUB-Geschäftsführer Jens de Buhr funktioniert die Praktikumsbörse nach einem einfachen Prinzip: Die Sportler erstellen ein Qualifikationsprofil von sich, das Unternehmer auf einer Webseite abrufen können. Das Unternehmen kontaktiert daraufhin den Athleten. Bislang hätten 50 Interessenten auf diesem Weg ein Praktikum erhalten.
«Mittelständische Unternehmen haben zunehmend Schwierigkeiten, passende Auszubildende oder Praktikanten zu finden. Von den zusätzlichen Fähigkeiten der Sportler versprechen wir uns einiges», sagte de Buhr. Gerade die Top-Athleten seien durch ihre «Soft Skills» wie «Ehrgeiz, Leistungsorientierung und Bereitschaft durch harte Tage zu gehen» von besonderem Interesse für die Wirtschaft, wie Sporthilfe-Vorstand Ilgner meinte.
Mit dabei waren in Berlin auch Innenminister Thomas de Maizière, DOSB-Präsident Alfons Hörmann, fast der komplette Sporthilfe-Aufsichtsrat mit seinem Vorsitzenden Werner E. Klatten, 20 Top-Athleten sowie rund 60 Vertreter von Unternehmen, die sich für die berufliche Absicherung und Weiterentwicklung der deutschen Spitzenathleten engagieren. Insgesamt 140 Unternehmen beteiligen sich an «Sprungbrett Zukunft», 150 Athleten sind in Bewerbungsverfahren eingestiegen, 75 Mentoren und Mentees arbeiten miteinander, so die Bilanz der ersten 18 Monate der neuen Sporthilfe-Initiative.
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