Berlin (dpa) - Radprofi John Degenkolb denkt mit 32 Jahren und trotz des Ansturms aufstrebender junger Fahrer noch nicht an das Karriereende. «Die Euphorie und die Begeisterung für den Sport und das ganze Drumherum ist noch da», sagte der Sprint-Spezialist in einem Interview der «Frankfurter Allgemeinen Zeitung».
«Ich bin noch nie von einem Rennen nach Hause gekommen, habe die Tür zugemacht und gesagt: Ich habe keinen Bock mehr auf den Mist.» Das sei ein gutes Zeichen dafür, «dass ich ein paar Jahre noch weitermachen kann wie bisher». Irgendwann werde aber der Tag kommen, «an dem Motivation und Risikobereitschaft schwinden».
Vor allem bei den Klassikern sieht sich der in Gera geborene Degenkolb noch immer konkurrenzfähig. «Ich brauche einen guten Tag, an dem ich meine Höchstleistung abrufen kann», sagte er. In den entscheidenden Situationen brauche es bei diesen am Anschlag gefahrenen Rennfinals «neben dem richtigen Riecher, welche Attacken man mitgeht, auch eine Portion Glück. Dann ist definitiv alles möglich.»
Zu seinen größten Erfolge gehören unter anderem die Siege bei den Eintagesrennen Paris-Rouxbaix und Mailand-Sanremo 2015 sowie bei Gent-Wevelgem ein Jahr zuvor. Am Sonntag startet der Profi des Teams Lotto-Soudal bei der Flandern-Rundfahrt in dessen belgischer Heimat.