Freiburg (dpa) - Das deutsche Rad-Talent Michel Heßmann kann nach seiner positiven Dopingprobe vor einem Jahr bald wieder an Wettkämpfen teilnehmen. Wie sein Anwalt Rainer Cherkeh mitteilte, stimmte der 23-Jährige der von der Nationalen Anti-Doping-Agentur (NADA) vorgeschlagenen viermonatigen Sperre zu.
Damit wolle Heßmann das Verfahren abschließen. Da zudem die Sperre um drei Monate vorverlegt wurde, kann Heßmann ab dem 22. Juli wieder aktiv in den Profiradsport zurückkehren. Bereits im Januar hatte die Staatsanwaltschaft Freiburg das Verfahren gegen Heßmann «mangels hinreichenden Tatverdachts eingestellt».
Heßmann, Teamkollege des zweimaligen Tour-de-France-Siegers Jonas Vingegaard, war bei einer Trainingskontrolle am 14. Juni 2023 in Deutschland positiv auf ein Diuretikum getestet worden. Die Mittel regen die Harnproduktion an und sorgen so für die Entwässerung des Körpers. Von seinem Team Visma-Lease a bike war er im August nach Bekanntwerden des Falls suspendiert worden. Die B-Probe bestätigte den positiven Test.
Anwalt erklärt die Ursache
Cherkeh hatte damals bereits betont, dass keine missbräuchliche Verwendung vorliege, sondern alles für eine Kontamination spreche. Heßmann habe ein frei verkäufliches, gängiges Schmerzmittel eingenommen. Auch die NADA führte laut Cherkeh in ihrem Bescheid vom 17. Juni «unter Bezugnahme auf die eingeholten Gutachten und Analysen aus, dass die wahrscheinlichste Ursache für die positive Urinprobe die Einnahme eines verunreinigten Medikaments ist». Bei der Einnahme von Medikamenten bleibe jedoch stets ein Restrisiko der - auch unbewussten - Aufnahme einer verbotenen Substanz. Dieses Restrisiko geht nach Ansicht der NADA zulasten des Athleten.
Heßmann hatte 2023 beim Giro d'Italia sein Debüt bei einer Grand Tour gegeben, nachdem er 2020 Europameister mit der Mixed-Staffel geworden war. Bei Visma-Lease a Bike hat Heßmann noch einen Vertrag bis Ende des Jahres.
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