(rad-net) Vorjahressieger Erik Dekker führt das Fahrerfeld der Internationalen Rheinland-Pfalz-Rundfahrt in diesem Jahr an. Das gab die Teamleitung des niederländischen Top-Teams Rabobank in diesen Tagen bekannt. Dekker möchte natürlich am liebsten seinen Vorjahressieg wiederholen, um seine Form im Hinblick auf die Weltmeisterschaft zu testen. Denn es ist kein Geheimnis, dass der 31jährige dort nach dem Regenbogentrikot greifen will.
Der Sieg in der Rheinland-Pfalz-Rundfahrt vor einem Jahr war nur einer der Glanzpunkte, die der Niederländer Erik Dekker in der letzten Saison setzte. Der 32jährige gewann im letzten Jahr die Weltcup-Gesamtwertung, triumphierte beim einzigen Weltcup-Klassiker der Niederlande, dem Amstel Gold Race, war Zweiter in der Flandern-Rundfahrt und hängte die Konkurrenz bei der Ruta del Sol und der Holland-Rundfahrt ab. Dass er 2001 auch die Rheinland-Pfalz-Rundfahrt beherrschte, war beinahe Zufall, denn eigentlich sollte Teamkollege Michael Boogerd, der Dekker in den Weltcuprennen so hilfreich zur Seite stand, gewinnen. Boogerd trug auch einen Tag das Gelbe Trikot, aber als Dekker mit seinem Etappensieg in Pirmasens an die Spitze des Gesamtklassements schlüpfte, war die Sache entschieden.
Schon Anfang der 90-er Jahre war Dekker in Rheinland-Pfalz zu Gast, wurde Fünfter, und verpasste ein Jahr später, genau wie 1999, den Gesamtsieg nur knapp. „Es ist eine schwere Rundfahrt. Sprinter haben fast keine Chance, weil das Profil stets sehr wellig ist,“ kommentiert Dekker die Tour, die er gern fährt, weil er Strecke und Leute mag.
Nachdem er letztes Jahr den Weltcup für sich entscheiden konnte, träumt er jetzt vom Regenbogentrikot. Trotz seiner langen Verletzungspause gehört der Niederländer im Oktober zu den Favoriten, wenn am 13. Oktober in Zolder in Belgien um den WM-Titel bei den Profis gefightet wird. „Für mich ist und bleibt die Weltmeisterschaft das höchste, weil ich die Tour de France nie gewinnen kann,“ erklärt er. „Die WM ist das schönste, das wichtigste Eintagesrennen. Nur wenn an diesem Tag alles stimmt, kannst du es schaffen. Und das macht dieses Rennen immer wieder zu etwas besonderem.“
Seine lange Pause in diesem Jahr sieht er nicht als Handicap. Im Frühjahr stürzte Dekker beim Auftaktrennen Mailand-San Remo und brach sich den Oberschenkel. Mehrere Wochen musste er pausieren. „Aber bis zur Tour war ich wieder hergestellt,“ erzählt der Niederländer, der diesmal jedoch keinen Etappensieg landen konnte. „Dafür war ich natürlich noch nicht fit genug, nach einer so langen Pause.“
Aber jetzt rollt es wieder bei Erik Dekker. Und der Mann aus Meerle darf deshalb wieder zum Favoritenkreis der Rheinland-Pfalz-Tour gezählt werden.