Erfurt (rad-net) - Jörg Werner, Geschäftsführer der Teamspirit GmbH, hat zum Jahresende seinen Rückzug als Manager des Thüringer Energie Teams sowie als Verantwortlicher für die Internationale Thüringen-Rundfahrt der U23 und des Erfurter Bahn-Sprint-Teams angekündigt.
«Es stimmt. Ich höre zum Jahresende auf», bestätigte Werner der «Thüringer Allgemeinen Zeitung». «Es haben sich in den vergangenen zwei Jahren sehr viele Dinge verändert, die es mir nicht immer leicht gemacht haben», erklärte der 41 Jahre alte Erfurter seine Beweggründe, ohne Details zu nennen.
1999 war der frühere Radsportler in die Leitung der Thüringen-Rundfahrt eingestiegen, von 2006 an hatte er das Thüringer Energie Team zur Talentschmiede entwickelt. Der Continental-Rennstall brachte in den vergangenen acht Jahren so erfolgreiche Nationalfahrer wie Patrick Gretsch, Marcel Kittel, Tony Martin und John Degenkolb hervor, mit Jasha Sütterlin haben die Thüringer schon das nächste große deutsche Talent in ihren Reihen.
Offen ließ Werner, ob er weiter als Manager von Kittel, Martin und Degenkolb arbeiten wird. «Über meine Zukunft habe ich bislang genauso wenig entschieden wie über die Frage, ob ich dem Radsport treu bleibe», sagte Werner. «Die Fahrer habe ich bereits unterrichtet. Ich werde meine Arbeit bis zum Jahresende wie vorgesehen erledigen. Schließlich wollen wir bei der Straßen-WM ja noch eine Medaille gewinnen.»
Den Thüringer Radsportverband (TRV) hatte Werner über seine Entscheidung bereits vor einigen Wochen in Kenntnis gesetzt. «Wir suchen derzeit gemeinsam mit dem Landessportbund und dem Olympiastützpunkt Lösungen. Priorität hat dabei das Sprint-Team mit dem Weltmeister und zweimaligen Olympia-Medaillengewinner René Enders. An Nummer zwei steht das U23-Team», sagte Verbandspräsident Uwe Jahn der Deutschen Presse-Agentur.
Nun sucht der TRV mit seinen Partnern nach Organisatoren, die das Nachwuchs-Team und die Thüringen-Rundfahrt weiterführen. «Wir sind auch schon mit Sponsoren im Gespräch. Ich hoffe, dass wir zeitnah eine Lösung zur Fortführung des Sprintteams finden», meinte Jahn.
Das Team Project TeamSpirit hat mit dem Bahnrad-Weltmeister und zweifachen Olympia-Medaillengewinner auch international zahlreiche Top-Platzierungen eingefahren.
«Wir haben für Thüringen schon viele Erfolge geholt. Ich hoffe, dass die Stadt Erfurt und das Land aufwachen. Wenn es möglich ist, Geld in den Fußball zu investieren, muss es auch für uns einen Weg geben», sagte der 26-jährige Enders. Nun hoffen mögliche Partner auf neue Konzepte, um die Zukunft der Thüringer Talentschmiede zu sichern.