Tel Aviv (rad-net) - Beim Mountainbike-Etappenrennen Playtika Epic Israel haben Max Holz und Lysander Kiesel von German Technology Racing am dritten und letzten Tag die Führung in der Gesamtwertung noch eingebüßt. Hans Becking und Didier Bats (CST Sandd American Eagle) holten mit ihrem zweiten Tages- auch den Gesamtsieg. Bei den Damen machten Katrin Leumann und Verena Huber mit ihren dritten Tagessieg den Gesamterfolg perfekt.
Auf der 65 Kilometer langen Schlussetappe machten Bats/Becking frühzeitig Druck, mit dem Ziel, die 1:35 Minuten Rückstand in der Gesamtwertung gegenüber Holz/Kiesel noch gutzumachen. Und sie schafften es auch die beiden Träger des Gelben Trikots abzuschütteln. «Die steilen Rampen haben uns gekillt», meinte Lysander Kiesel im Ziel enttäuscht. Das Duo hatte bis zum Zielstrich gekämpft, doch bereits an der zweiten Verpflegungsstelle bei Kilometer 48 wurden 2:20 Minuten Rückstand auf den Niederländer und den Belgier gemeldet. Im Ziel hatten sie als Tages-Zweite 3:35 Minuten Differenz.
«Es war All-In heute, wir hatten ja eineinhalb Minuten aufzuholen», fasste Bats die Devise der Sieger zusammen. Hans Becking hatte die Etappenfahrt im Heiligen Land 2016 schon einmal gemeinsam mit dem Tschechen Jiri Novak gewonnen.
Das Duo war als Favorit in die Rundfahrt gestartet, Becking hat in diesem Jahr im Weltcup bereits drei Top-20-Resultate erzielt. Doch am ersten Tag verloren die beiden über sechs Minuten, so dass Holz und Kiesel Hoffnungen auf den Gesamtsieg hatten. Es waren letztlich die beiden Defekte am Freitag, die den beiden Bayern den Triumph kosteten.
So belegten sie mit genau zwei Minuten Rückstand Platz zwei und nahmen immerhin hundert Weltranglistenzähler mit nach Deutschland.
«Die zwei waren schon stärker als wir die letzten Tage. Aber so weit hätte es nicht kommen dürfen», haderte Max Holz etwas. Nach einer Schiebe-Passage hätten sie eine kleine Lücke von zehn Metern bekommen. Das wäre noch nicht entscheidend gewesen, doch Kiesel durchlebte dann eine Schwächephase und der Abstand wurde immer größer. «Leider kam Lysander nicht mehr in Schwung und von vorne fahrend hatte ich alleine keine Chance gegen Becking und Bats», so Max Holz. Der Münchner war erst einmal ziemlich enttäuscht. «So sind halt Team-Rennen, Lysander hat gekämpft wie ein Löwe. Mit etwas Abstand betrachtet, waren es drei sehr erfolgreiche Tage, also alles gut. Punkte und Preisgeld sind ja auch ein gutes Trostpflaster.»
Gluth und Dorn von zwei Defekten gebremst
Martin Gluth und Vinzent Dorn (Bike Ways) nahmen sich nach dem Desaster vom Vortag (abgerissenes Schaltwerk) für die Schlussetappe noch einmal viel vor, wie Vinzent Dorn zu Protokoll gab. Doch weil Bats/Becking sofort das Tempo hochzogen, wurde es nichts mit dem Versuch eine Etappe zu gewinnen.
«Es wurde relativ schnell selektiert», so Vinzent Dorn. Sie lagen an dritter Position, konnten aber noch mal zur Spitze aufschließen. Dann erlitt jedoch Martin Gluth Vorderrad-Defekt. «Ich bin erstmal weiter gefahren, aber dann hatte er noch mal platt und ich musste warten», erzählt der U23-Fahrer.
Am Ende reichte es so nur für Rang vier, aber immerhin für eine Verbesserung in der Gesamtwertung von sechs auf fünf für den Kirchzartener und den Freiburger.
Damen: Huber und Leumann harmonieren gut
Die routinierte Baselerin Katrin Leumann und die junge Verena Huber aus Bad Peterstal harmonierten bei ihrem ersten gemeinsamen Rennen offenbar sehr gut. Das Duo gewann alle drei Etappen und dabei war die Konkurrenz mit den Schwedinnen Asa Erlandsson und Nellie Larsson, sowie der französisch-niederländischen Paarung Margot Moschetti/Laura Turpijn (CST Sandd American Eagle) nicht schlecht.
Am dritten Tag verteidigten sie ihre Führung erfolgreich und kamen mit 2:11 Minuten Vorsprung auf Margot Moschetti und Laura Turpijn ins Ziel.
Mit 28:43 Minuten Vorsprung holten sie sich die Gesamtwertung und verwiesen damit Moschetti und Turpijn noch auf Rang zwei. Die konnten sich am Schlusstag noch am schwedischen Duo vorbei schieben.
«Es war heiß, es war hart, aber es hat trotzdem echt Spaß gemacht», bilanzierte Verena Huber, die in ihrem Jahr als Lizenzfahrerin damit 120 Weltranglistenpunkte aufs Konto bekommt. «Mit Katrin hat es super gepasst, obwohl wir uns vorher ja gar nicht kannten», meinte sie zum Teamwork mit der Schweizerin, die 2010 in Haifa (Israel) Europameisterin geworden war.
Und zum Event meinte Huber: «Es war bestens organisiert und auf jeden Fall zu empfehlen.»
Zurück