Stuttgart/Höchst (rad-net) - Rund drei Wochen vor der Hallenradsport-Europameisterschaft der Junioren in Baar (Schweiz) und eine Woche vor der Deutschen Junioren-Meisterschaft in Aalen-Unterkochen zeigten sich die U19-Sportler des Bund Deutscher Radfahrer bei Länderkämpfen in Stuttgart-Rohracker gegen die Schweiz und in Höchst gegen Österreich in guter Form. Deutschland gewann sowohl den Länderkampf gegen Österreich mit 32:11 (Kunstrad 16:11/Radball 11:0) als auch gegen die Schweiz mit 27:11 (Kunstrad 11:9/Radball 16:2).
«Mit den Leistungen unserer Sportler bin ich und auch meine Co-Trainerin Lisa Renner zufrieden», so das Resümee des Kunstrad-Bundestrainers Dr. Marcus Klein. «Es lief nicht bei allen fehlerfrei, aber wir wissen auch, welche Leistungen möglich sind. Es besteht noch Luft nach oben. Im 1er der Juniorinnen werden wir bei der Junioren-EM mit der Schweizerin Leana Hotz und auch der Österreicherin Julia Walser auf starke Konkurrenz treffen. Aber ich bin guter Dinge, dass alle Sportlerinnen und Sportler bis zut Junioren-DM beziehungsweise Junioren-EM optimal vorbereitet sind.»
Auch im Radball-Lager zeigte man sich zufrieden: «Aus unserer Sicht kann die EM kommen», so Bundestrainer Michael Lomuscio.
Deutschland - Schweiz
Im Radball dominierte Deutschland 1 mit Eric Haedicke/Max Rückschloss (RSV Sangerhausen) alle Spiele. Hatten sie zuerst Schweiz 3 mit einem 7:0 besiegt, so ließen die beiden gegen Schweiz 2 ein 3:1 folgen. Auch die letzte Partie gegen Schweiz 1 wurde mit 4:2 gewonnen. Auch Deutschland 2 mit Josef Metzger/Michael Grießer (RSV Kissing) ließ den Schweizern keine Chance. Nach einem Auftaktsieg mit 5:1 gegen Schweiz 1, folgte gegen Schweiz 3 ein 10:1. In der dritten Partie siegten die Kissinger mit 5:0 gegen Schweiz 2. Deutschland 3 mit Dominik Schmidt/Jonas Balz (RV Kemnat) mussten sich dagegen in der Partie gegen Schweiz 1 mit 1:7 geschlagen geben. Die beiden anderen Partien gewannen die Kemnater mit 1:0 (Schweiz 2) und 2:0 (Schweiz 3).
Bei den Kunstradsportlern glänzten die 2er-Paare. Lea Andexlinger/Pia Seidel (RSV Schleißheim) sowie Simon Kasper/Adrian Neumaier (RSV Steinhöring) überzeugten mit ausgefahrenen 116,65 beziehungsweise 106,95 Punkten. Auch im 4er war das Steinhöringer Quartett mit Julia Dörner, Anna-Maria Milo, Pia Pollinger und Annalena Vollbrecht ein sicherer Punktelieferant. Mit 172,38 Zählern ließen sie den Schweizerinnen keine Chance. Im 1er Kunstrad hatte die Schweiz wie im 2er der Junioren keine Sportler am Start. Anton Hanselmann (RV Hohenlohe Öhringen) und Max Maute (RSV Tailfingen) sollten auf 146,99 beziehungsweise 164,67 Punkten kommen.
Den Schlusspunkt setzten die 1er Juniorinnen. Carolin Riers (DJK Eintracht Stadtlohn) blieb mit 139,19 unter ihren Möglichkeiten. Auch Mattea Eckstein (SportKultur Stuttgart) konnte in heimischer Halle mit 148,61 nicht ganz überzeugen. So entschieden die Schweizerinnen diesen Wettbewerb für sich. Leana Hotz siegte mit 150,94 Punkten vor ihrer Landsfrau Nina Stangier mit 149,02 Punkten.
Deutschland - Österreich
Gegen Österreich gewannen die deutschen Radballer alle Spiele. Da jeweils nur zwei Radball-Duos nominiert waren, traten die Mannschaften jeweils viermal gegeneinander an. Deutschland 1 mit Patrick Volk/Simon Wisser (RV Prechtal) gewann die Partien mit 6:0, 4:1, 4:1. Nur im letzten Spiel gegen Österreich 1 hatten die beiden Prechtäler bis zu Halbzeit etwas Mühe. Stand es gleich zu Beginn 1:0 für die Alpenrepublik, so führten sie in der Halbzeit mit 3:2. Danach drehten sie nochmals auf und gewannen am Ende mit 7:4 auch das letzte Spiel. Deutschland 2 mit Dennis Berner/Patrick Bühler (RV Gärtringen) ließ den Gegnern mit 6:1, 5:0, 8:2 und 5:2 nicht den Hauch einer Siegchance.
Auch im Kunstrad wurden fleißig Punkte für die Nationenwertung gewonnen. Linda Heni/Lea Schneider (RV Germania Trillfingen) fuhren starke 105,85 Punkte aus. Auch Michael und Matthias Quecke (RMSV Bad Schussenried) warteten mit einer soliden Leistung und 102,35 Punkten auf. Im 4er Kunstrad lies das EM-Team des RMSV Aach mit Sarah Bötzer, Sabrina Bürßner, Marion Henninger und Nadine Schmid in der letzten Minute einige Punkte liegen. Mit 157,37 Punkte konnten sie nicht an die bisher gezeigten Leistungen anknüpfen, setzten sich aber dennoch vor dem österreichischen Team durch. Im 1er der Junioren hatten sowohl Simon Köcher (RSV Öschelbronn) als auch Junioren-Europameister Nick Lange (RSV Unterweissach) mindestens einen Absteiger zu verzeichnen. Mit 144,33 beziehungsweise 165,47 Punkten hatten die beiden Österreicher jedoch keine Chance.
Auch in Österreich mussten sich die 1er Juniorinnen der Konkurrenz geschlagen geben. Julia Walser fuhr mit 159,69 Punkten die höchste Punktzahl. Lara Füller (RKV 1909 Poppenweiler) musste beim Damensitzsteiger einen Bodenstand in Kauf nehmen und sich mit 158,86 Punkten knapp geschlagen geben. Die zweifache Junioren-Europameisterin Lena Günther (RV Nufringen) war nach dreieinhalbwöchiger Krankheit noch nicht im Vollbesitz ihrer Kräfte. «Am Ende fehlte mir die Kraft», so die Nufringerin nach 151,10 Punkten und Platz vier.