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Sieht den Radsportweltverband unter seiner Führung nach gut einem Jahr auf einem Weg zu mehr Transparenz und Glaubwürdigkeit: Der Brite Brian Cookson. Foto: UCI/Graham Watson
16.12.2014 16:31
Cookson zieht Jahresbilanz: Kampf gegen Doping und Wiederherstellung der Glaubwürdigkeit im Fokus

Aigle (rad-net) - UCI-Präsident Brian Cookson hat den ersten Teil seiner Jahresbilanz veröffentlicht und sieht Fortschritte im Kampf gegen Doping und für mehr Transparenz im Radsportweltverband. «Im vergangenen Jahr sind wir ein viel einheitlicherer Sport gewesen, nicht länger abgelenkt und durch Konflikte geteilt», meinte Cookson. «Eine solche Einheit ist von entscheidender Bedeutung für das Wohlergehen und Wachstum unseres großartigen Sports», erklärte der Brite im ersten Teil seiner Bilanz, die auf der UCI-Homepage veröffentlicht wurde.

Die unabhängige Kommission zur Aufarbeitung der Doping-Vergangenheit (CIRC) unter dem Vorsitz des Schweizers Dick Marty sowie seinen Kollegen, dem Australier Peter Nicholson und dem Deutschen Ulrich Haas, sei nach seinem Amtsantritt zügig etabliert worden, erklärte Cookson. Den Bericht und entsprechende Handlungsempfehlungen erwartet Cookson für das erste Quartal 2015. «Das war ein gewaltiges Projekt, und ich glaube nicht, dass sich irgendeine andere Sportart zu so einer unabhängigen Prüfung geöffnet hat», meinte er.

In der Anti-Doping-Politik sei dies durch das Institut der Nationalen Anti-Doping Organisationen (iNADO) bereits geschehen. Für die Unabhängigkeit der Anti-Doping-Stiftung (CADF), verantwortlich für die Festlegung und Umsetzung der Tests von Radsportlern, seien ebenfalls Änderungen erfolgt. Darüber hinaus wies Cookson auf die Einrichtung eines von der UCI unabhängigen Anti-Doping-Tribunals hin, das in erster Instanz die Fälle von internationalen Athleten hören werde anstatt sie an nationale Verbände weiterzuleiten.

«Diese Revolution soll Sportlern, unabhängig von ihrer Nationalität, solidere Verfahren, einen klaren Zeitplan, kürzere Verfahrenszeiten und einheitliche Entscheidungen ermöglichen», so Cookson, der aktuell wegen der Lizenzierung des Teams Astana in der Kritik steht. Anfang 2015 soll das Anti-Doping-Tribunal aus Richtern, die Doping-Experten sind, arbeitsfähig sein.

Das Verhältnis zur WADA sei «sehr solide», betonte der Präsident weiter. Außerdem habe die UCI habe mit nationalen Anti-Doping-Organisationen wie der US-Anti-Doping-Agentur (USADA) oder der AFLD in Frankreich umfangreiche Vereinbarungen zum Datenaustausch beschlossen, «was die Effektivität im Kampf gegen Doping weiter verbessern soll».

Die eigenen Strukturen wurden ebenfalls durchleuchtet. «Es haben wichtige Änderungen stattgefunden, um sicherzustellen, dass die UCI in einer offeneren und transparenteren Weise arbeitet», sagte Cookson. So hätten er und das gesamte Management Committee ihre Gehälter offengelegt. Für die Festsetzung der Bezahlung sei nach dem Vorbild anderer Verbände und der Unternehmenswelt eine eigene Kommission gebildet worden.

Das Leitbild der Athletenkommission sei überarbeitet worden, um den Sportlern eine Stimme zu geben. Zwölf Mitglieder sitzen darin, jeweils zwei für die vier olympischen Disziplinen Straße, Bahn, MTB und BMX sowie jeweils eines für Paracycling, Cross, Trials und Hallenradsport. Seit seiner Amtseinführung vor 14 Monaten habe er zum echten Dialog innerhalb der Radsportfamilie - Veranstalter, Mannschaften, Fahrer, Radhersteller und Medien - aufgerufen. «Mit denen hatte die UCI früher manches mal ein Spannungsverhältnis, was zu Stillstand und schweren Imageschäden geführt hat», berichtet Cookson. «Ein riesiger Haufen Arbeit hat an diesen kritischen Fronten stattgefunden und diese Arbeit wird weitergehen, um weiter Vertrauen und Integrität wieder aufzubauen in allem, was wir tun.»

Teil zwei seiner Jahresbilanz zu den Themen Globalisierung des Radsports, Umstrukturierung im Straßenradsport der Männer, die Unterstützung des Frauen-Radsports und Innovationen kündigte der 63-Jährige für kommenden Montag an.

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