Kleinmachnow (rad-net/dpa) - Die Titelverteidigerin und zweifache Weltmeisterin Hanka Kupfernagel (Werder) musste sich bei den deutschen Meisterschaften im Radcross in Kleinmachnow bei Potsdam mit dem zweiten Platz zufrieden geben. Den Titel holte die 30 Jahre alte Berlinerin Birgit Hollmann nach 44:20 Minuten mit sieben Sekunden Vorsprung. Auf den dritten Rang fuhr die Mountainbikerin Regina Marunde (Berlin), die 47:21 Minuten benötigte.
Auf der 2,6-km-Runde über die verschneiten Kiebitzberge ließ sich die für das Team Nürnberger fahrende Vize-Weltmeisterin des vergangenen Jahres anfangs der Konkurrenz keine Chance. Aber ein Sturz auf der vorletzten Runde mit einem anschließenden Kettenschaden ebneten Verfolgerin Birgit Hollmann, die Hanka Kupfernagel schon beim Silvester-Cross in Herford geschlagen hatte, den Weg zum Titel.
Die geschlagene zweifache deutsche Meisterin, die nach einer komplizierten Knieverletzung erst seit Anfang Dezember wieder im Training ist, hat noch nicht über eine Teilnahme an den Cross-Weltmeisterschaften am 1./2. Februar in Monopoli/Italien entschieden. Der Bund Deutscher Radfahrer (BDR) will drei Fahrerinnen benennen, und Bundestrainer Peter Weibel will Kupfernagel zum Start überreden. «Von meiner Verletzung war heute nichts zu spüren. Aber natürlich fehlen mir die fünf Monate. Zwei Stürze haben heute sicherlich den Ausschlag gegeben, dass es mit der Titelverteidigung nicht geklappt hat. Ob es Sinn hat, zur WM zu fahren, weiß ich noch nicht», sagte sie nach der Niederlage beim «Heimspiel» vor knapp 2000 Zuschauern.
Die Elitefahrer ermitteln ihren Meister auf der gleichen Strecke über 60 Minuten. Am Start sind auch der 35-jährige Titelverteidiger Jens Schwedler (Hamburg), der Berliner Lokal-Matador, Steher-Welt- und Europameister Carsten Podlesch sowie der als Favorit gehandelte Coast-Straßenprofi Malte Urban (Herford).
Rang | Name | Zeit |
1. | Birgit Hollmann (Berlin) | 44:20,8 Min. |
2. | Hanka Kupfernagel (Werder) | + 6 Sek. |
3. | Regina Marunde (Berlin) | + 3:01 Min. |
4. | Nicole Kampeter (Herford) | + 3:14 |
5. | Jenny Kintt (Salzgitter) | + 4:52 |
6. | Kerstin Forstner (Nürnberg) | + 5:56 |
Der Jüngste fuhr den älteren davon - Überlegener Sieg von
Thorsten Struch
Er ist erst 18 Jahre, aber in diesem Winter hat der Stuttgarter Thorsten
Struch klar die Querfeldeinrennen der Saison in der Klasse bis 23 Jahre
dominiert. Bei der Deutschen Meisterschaft in Kleinmachnow war der Youngster
nicht zu schlagen. Bereits in der dritten von acht Runden des u-23-Rennens
attackierte er und konnte sich aus einer sechs Fahrer zählenden Gruppe
absetzen. Den Vorsprung baute er danach wie ein Uhrwerk aus. Keiner der
Kontrahenten kam in seine Reichweite. "Mein Ziel war es, von Anfang an
Druck zu machen, mit Risiko zu fahren, aber nicht riskant. Das ging auf"
kommentierte er. Platz zwei ging an den ebefalls als Solisten einkommenden
Daniel Olszewski aus Berlin im Trikot des neu gegründeten Teams Winfix Techem.
Er hatte 29 Sekunden Rückstand. Auf dem immer weicher werdenden schweren Kurs
in den Kiebitzbergen war vor allem Mut zum hohen Tempo auf den
Anfangs-Kilometern gefragt, denn auch alle anderen Platzierten kamen als einzeln
ins Ziel: Jochen Uhrig aus Nürnberg auf Rang drei (48 Sekunden) ebenso wie der
Vierte Johannes Sickmüller (Harvestehude), der auf die gleiche Zeit kam. Jubel
gab es auch über den fünften Platz von Manuel Leder vom Winfex Team (1:19).
Pech hatte der Titelverteidiger Leo Kartstens aus Kressbronn. Er stürzte
frühzeitig, fiel weit zurück und beendete das Rennen auf Platz acht mit 2:23
Minuten Rückstand.
Gastgeber-Jubel - Drei Kleinmachnower bei der Jugend vorn
Besser konnten die Deutschen Querfeldeinmeisterschaften am 11. Januar in
Kleinmachnow nicht beginnen. Alle drei Medaillen blieben bei den Gastgebern.
Christoph Pfingsten holte sich den Titel vor seinem Vereingefährten Philipp
Walsleben und Tobias Schleifring. Pfingsten hatte sich gleich mit dem Start
leicht in Führung gesetzt und baute diese kontinuierlich aus. Keiner der
Kontrahenten konnte sein Rad halten. Schon am ersten Anstieg blieb der neue
Meister auf dem Rad, während sein Mitstreiter Walsleben, von manchen Experten
als der Stärkere eingeschätzt, bereits absteigen und laufen musste. Pfingsten
musste auch die folgenden Male nicht vom Rad. Außer bei einem Sturz und später
noch einem Materialschaden. Aber das alles hielt ihn nicht auf. "Ich wollte
früh attackieren, denn hier muß man von Anfang an vorn sein" erklärte er
im Ziel. Am Ende hatte er 23 Sekunden Vorsprung. Aber der zweitplatzierte
Walsleben lag noch deutlicher vor den weiteren Verfolgern. 1:23 Minuten trennten
den Zweiten von den weiteren Verfolgern. Und da machte dann Schleifring unter
dem Jubel der vielen hundert Zuschauer im Spurt am Ende noch knapp die
Bronzemedaille gegen Sascha Wagner vom RFC Freilauf Roßbach in Hessen klar.