Olbia (rad-net) - Mit Ende des Giro d'Italia Donne hat auch Marta Bastianelli (UAE-Team ADQ) ihre Karriere als Profiradsportlerin beendet. Die ehemalige Welt- und Europameisterin hatte bereits im vergangenen Jahr ihre Entscheidung angekündigt, bei ihrer Heimatrundfahrt ihr letztes Rennen bestreiten zu wollen.
Bastianellis Profikarriere, die 17 Jahre andauern sollte, begann 2006 bei Safi-Pasta Zara-Manhattan. Im Jahr darauf gewann sie mit 20 Jahren bei den Weltmeisterschaften in Stuttgart den Titel im Straßenrennen vor Topfavoritin Marianne Vos aus den Niederlanden nachdem sie bei der Straßen-WM 2004 in Verona bereits Vizeweltmeisterin der Juniorinnen geworden war.
Doch 2008 wurde die Italienerin positiv auf den verbotenen Appetitzügler Fenfluramin getestet und gesperrt. 2010 kehrte sie ins Renngeschehen zurück, bekam 2014 eine Tochter und kam deshalb erst 2015 wieder richtig in die Erfolgsspur. 2018 gewann sie Gent-Wevelgem, den Pfeil von Brabant und schließlich auch die Straßen-EM. 2019 war sie unter anderem bei der Flandern-Rundfahrt und der Ronde van Drenthe erfolgreich.
Vor dem Start der Schlussetappe des Giro Donne wurde die 36-Jährige von ihren Rennfahrerkolleginnen, die mit ihren Rädern einen Spalier bildeten, verabschiedet.
Vor ihrem letzten Renntag als Profi war Bastianelli «emotional». «Ich fühle mich sehr gut, sehr gut. Ich bin sehr emotional. Heute ist ein besonderer Tag, ich würde meine Gefühle kontrollieren, aber das ist ganz sicher unmöglich. Für mich ist diese Welt großartig, sie ist mein Leben», sagte sie im Interview.
Künftig wolle sie ihre Erfahrung gerne «jüngeren Fahrern zur Verfügung stellen». «Vielleicht sehen wir uns in Zukunft wieder», deutete sie an. Bislang ist jedoch unklar, ob Marta Bastianelli im Radsport bleiben wird, wie zuletzt Anna van der Breggen und Jolien d'Hoore.