Aigle/Schweiz (dpa) - Der in die Doping-Affäre Fuentes verstrickte ehemalige Teamchef Manolo Saiz (Spanien) hat keine ProTour-Lizenz mehr. Das entschied die Lizenz-Kommission des Welt-Radsportverbandes UCI in Aigle.
Die Kommission hätte einem Antrag des ProTour-Rats-Vorsitzenden Vittorio Addorni (Italien) stattgegeben und Saiz die Lizenz-Verlängerung verweigert, hieß es in einer UCI-Mitteilung. Der ehemalige Teamchef von Liberty Seguros - der Mannschaft gehörte auch der in die Doping-Affäre verstrickte Ansbacher Radprofi Jörg Jaksche an - gilt als einer der acht Hauptverdächtigen.
Die belgische Formation Unibet erhält die durch den Rückzug der Floyd-Landis-Mannschaft Phonak frei gewordene Pro-Tour-Lizenz, wie das Lizenz-Gremium weiter mitteilte. Das Schweizer Team Astana, dem sich der Tour-de-France-Dritte Andreas Klöden anschloss, kann weiter auf eine Fahrerlaubnis für die 27 Eliterennen hoffen. Die Kommission gewährte einen weiteren Aufschub bis 20. Dezember, um «technische Probleme» zu klären.
Durch den aktuellen Streit mit den Veranstaltern der drei großen Länder-Rundfahrten Tour, Giro und Vuelta, die weitere ProTour-Rennen organisieren, verliert der ProTour-Status der UCI in Zukunft womöglich an Bedeutung. Die Veranstalter aus Frankreich, Italien und Spanien hatten in der vergangenen Woche erklärt, dass sie bis spätestens 2008 eigene Richtlinien für die Starterlaubnis in den wichtigsten Rennen des Jahres aufstellen werden. Die UCI wies am Freitag noch ein Mal darauf hin, dass die Veranstalter damit gegen das gültige Reglement verstoßen.
19 Teams haben bisher ihre mehrjährige ProTour Lizenz erhalten, darunter die deutschen Rennställe T-Mobile und Gerolsteiner bis jeweils 2010.