Berlin (dpa) - Der siebenfache Sieger der Tour de France, Lance Armstrong (USA), und sein drei Mal erfolgreicher Landsmann Greg LeMond liegen weiter im Clinch. Armstrong bezeichnete die Vorwürfe LeMonds, der Rekordsieger hätte ihn und seine Frau bedroht, als «lächerlich».
LeMond, der die Tour als erster Amerikaner 1986, 1989 und 1990 gewann, leide laut Armstrong unter «Realitätsverlust» und sei stets neidisch auf seine Erfolge gewesen. «Armstrong hat mich, meine Frau und mein Geschäft bedroht», hatte LeMond in der «L'Équipe» erklärt.
Die beiden ehemaligen Profis liefern sich seit 2001 Auseinandersetzungen. Vor fünf Jahren kritisierte LeMond Armstrongs Zusammenarbeit mit dem umstrittenen Mediziner Michele Ferrari (Italien). LeMond wurde als Zeuge in einem Prozess gehört, den Armstrong gegen die Versicherung SCA Promotions führte. Die Agentur hatte Preisgelder mit dem Verweis auf Doping-Anschuldigungen gegen Armstrong zurückgehalten. Die Versicherung verlor aber und muss dem Seriensieger aus Texas umgerechnet sechs Millionen Euro zahlen.
In dem Verfahren spielten auch die Aussagen des Ehepaares Andreu eine Rolle, über die «Le Monde» berichtete. Beide bestätigten, Armstrong habe 1996 im Zuge seiner Therapie gegen Hodenkrebs vor behandelnden Ärzten die Einnahme leistungssteigernder Präparate zugegeben. Der verantwortliche Chemotherapeut widersprach dieser Darstellung.
Das tat auch Armstrongs ehemaliger Trainer Chris Carmichael, der bei dem Arzt-Gespräch wie Betsy Andreu dabei war. «Darüber wurde nicht gesprochen», sagte Carmichael, der hinter den Veröffentlichungen der französischen Zeitungen eine besondere «Werbemaßnahme» für die bevorstehende Tour de France vermutete.