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Das BDR-Team bei der „Trophée National des Jeunes Vététistes“ in Guéret. Foto: Bund Deutscher Radfahrer
06.08.2005 10:48
Überraschung: Mountainbiker gewinnen „Trophée National des Jeunes Vététistes“

Guéret (rad-net) - Mit dem ersten Platz in der Gesamtwertung der „Trophée National des Jeunes Vététistes“ (TFJV) im französischen Guéret hat die Auswahl der Nachwuchs-Mountainbiker des Bund Deutscher Radfahrer (BDR) einen überraschenden Erfolg gefeiert. In allen Disziplinen belegten die deutschen Biker bei dem französischen Mountainbike-Wettkampf souverän in allen Disziplinen vordere Plätze.

Der französische Mountainbike-Team-Wettbewerb TFJV ist ein jährlich stattfindender viertägiger Ländervergleichskampf für Teams. Die Mannschaften der Länder treten mit einer Auswahl von Mountainbikern zwischen elf und 16 Jahren an, um sich in den Disziplinen Orientierungsfahrt, Staffel, Trial, Cross-Country und Downhill zu behaupten. Insgesamt haben 24 Mannschaften, darunter auch aus Guadeloupe und Martinique, teilgenommen. Wie schon in der Vergangenheit wurden auch in diesem Jahr Gastländer eingeladen, Belgien und Deutschland waren mit Mannschaften dabei. Die Fahrer des deutschen Teams unter der Leitung von Nachwuchstrainer Thomas Freienstein mussten sich während der Saison dafür qualifizieren. Jede Mannschaft stellt in den drei Altersklassen U13, U15 und U17 jeweils zwei weibliche und vier männliche Fahrer.

Am Montag fand im Rahmen einer Eröffnungsveranstaltung ein feierlicher Umzug der Mannschaften durch Guéret statt. Dabei wurden den begeisterten Zuschauern die kulturellen Besonderheiten der einzelnen Regionen vorgestellt. Schließlich soll der Wettbewerb auch der Länderverständigung dienen.

Bei guten Wetterverhältnissen konnte am Dienstag der erste Wettkampftag mit einer Orientierungsfahrt für die Klassen U13 und U15 begonnen werden. Die Teams mussten in einem begrenzten Gelände die auf einer Landkarte eingetragenen Punkte selbstständig anfahren. Die deutschen Gruppen, für die diese Wettkampfform ungewohnt ist, schlugen sich dabei überraschend gut gut.

Die U17-Fahrer mussten anschließend ihre Leistung beim Staffelrennen unter Beweis stellen. Eine Fahrerin und drei Fahrer pro Team mussten jeweils eine 4,3 Kilometer lange abwechslungsreiche und anspruchsvolle Strecke bewältigen. Die deutschen Biker setzten sich bald mit einer klaren Dominanz an die Spitze durch und bauten ihren Vorsprung in den weiteren Runden aus. Mit einer deutlichen Überlegenheit verteidigte Deutschland schließlich den ersten Platz vom Vorjahr. Nach dem ersten Tag lag das deutsche Team in der Gesamtwertung auf dem zweiten Platz hinter Lorraine.

Ebenfalls bei idealem Wettkampfwetter mussten die rund 400 Sportler am zweiten Tag im Trial ihre technischen Fähigkeiten demonstrieren. Jeder hatte vier Technik-Parcours zu bewältigen, wobei die Trials relativ anspruchsvoll waren. Mit großen Granitfelsen, vielen Wurzeln und engen Passagen waren die Parcours auf weichem Waldboden abgesteckt. Nach dem vierten Parcours lag Katharina Haase in der U17 mit 17 von 20 Punkten auf Rang zwei der Tageswertung. Valentin Fiederer (U17) erreichte 19 von 20 Punkten und belegte Platz zwölf. Auch die U15- und U13-Fahrer zeigten, dass sie dem französischen Anspruch durchaus gewachsen waren und belegten mehrere vordere Plätze. In der Gesamtwertung verringerte Deutschland auf Platz zwei den den Abstand auf das erstplatzierte Team Lorraine und baute gleichzeitig den Vorsprung auf das drittplatzierte Team Languedoc-Roussillion aus.

Beim Trial waren deutlich die unterschiedlichen technischen Fähigkeiten der Sportler zu erkennen. Während die Deutschen fast ausschließlich mit Klick-Pedale die Parcours absolvierten, gab es zahlreiche Franzosen, die mit Bärentatzen eine sehr viel ausgereiftere Technik demonstrierten. Das führte bei den TNJV-Veranstaltern zu der Entscheidung, im nächsten Jahr beim Trial keine Klick-Pedale mehr zuzulassen.

Diese Diskussion dürfte sich auch für Deutschland fortsetzen. Um international weiterhin erfolgreich zu bleiben muss diskutiert werden, ob man auch in Deutschland beim Trial auf Bärentatzen umsteigt.

Das Highlight Cross-Country stand am dritten Wettkampftag auf dem Plan. Auf der erneut 4,3 Kilometer langen Runde gab es steinige und steile Auf- und Abfahrten, Singletrials und so manche Engpässe. Ein mit bis zu 96 Fahrern großes Starterfeld ist für die Deutschen zwar ein eher seltenes Ereignis, sie zeigten sich jedoch alle von ihrer besten Seite und erzielten hervorragende Ergebnisse. Nachdem die weibliche U13 das Rennen mit Sophia Ries auf Platz zwei erfolgreich meisterte fuhren die Jungen der U13 zwei Runden. Bei einer starken Leistung aller Fahrer erreichte Severin Lehmann als bester deutscher Teilnehmer Rang vier.

Anschließend startete die Klasse U15. Hier fuhr Elisa Ries auf Platz eins, Markus Schulte-Lünzum war bei den Jungen Dritter. Die weibliche U17 absolvierte drei Runden, hier gewann Ines Thoma das Rennen. Vier Runden galt es für die männlichen Fahrer der U17 zu bewältigen. Valentin Fiederer zeigte eine hervorragende Leistung, fiel aber aufgrund technischer Probleme zurück. Bester des deutschen Teams war hier Felix Euteneuer, der nach einem spannenden Zweikampf dem Erstplatzierten nur ganz knapp auf der Zielgeraden unterlag. Nach diesem sensationellem Erfolg konnten sich die deutschen Sportler über den ersten Platz in der Gesamtwertung mit überragendem Abstand vor den Mannschaften aus Languedoc-Roussillion und Lorraine freuen.

Beim Downhill, am letzten Tag galt es für das deutsche Team den ersten Platz zu verteidigen. Bei strahlendem Sonnenschein jagten die Mountainbiker die abwechslungsreiche Strecke über Wurzelwege und Wiesenpassagen nach unten. Nach zwei Durchläufen war bei der weiblichen U17 Katharina Haase die schnellste. Bei den Jungen freute sich Marcel Fleschhut als schnellster Deutscher über Rang 15. Julia Haase (U15) kam nach erfolgreicher Abfahrt auf Platz zwei. Markus Schulte-Lünzum (U15) bewies auch beim Downhill sein Können, er hatte die viertbeste Zeit. Bei der U13 war Sophia Ries (Platz zehn) die schnellste Deutsche, Severin Lehmann belegte Rang vier.

Abends wurden alle Mannschaften für ihre Erfolge geehrt. Begonnen wurde mit der Ehrung der einzelnen Altersklassen. Nach der großartigen Dominanz des deutschen Teams in den vergangenen Tagen schafften es alle Altersgruppen auf Platz eins. Der Wettbewerb diente gleichzeitig dazu die besten Fahrer in der U17 ausfindig zu machen. Hier wurde Katharina Haase für den ersten Platz bejubelt, gefolgt von Ines Thoma, die an vierter Stelle stand. Unter dem tosenden Beifall der vielen Zuschauer wurde anschließend die gesamte Mannschaft mit strahlenden Gesichtern für den sensationellen ersten Platz in der Gesamtwertung gekürt.


Ergebnisse:

Gesamteinzelwertung weibliche Jugend:

1. Katharina Haase (BDR) 429 Punkte
2. Julie Bresset (Bretagne) 426
3. Fanny Bourdon (Rhone-Alpes) 414
4. Ines Thoma (BDR) 414
5. Claire Hasenfratz (Elsaß) 411

Gesamteinzelwertung Jugend:

1. Gilles Valentin (Normandie) 435 Punkte
2. Arthur Poiret (Lorraine) 396
3. Gwendal Colas (Bretagne) 367
10. Marcel Fleschhut (BDR) 309
11. Felix Euteneuer (BDR) 305
12. Valentin Fiderer (BDR) 302

Gesamtwertung Mannschaft:

1. BDR mit U13: Fabian Bauer, Fabian Hörz, Severin Lehmann, Christian Pfäffle, Nadine Bentele, Sophia Ries, U15: Kevin Schmitt, Markus Schulte-Lünzum, Martin Gluth, Raphael Freienstein, Julia Haase, Elisa Ries und U17: Marcel Fleschhut, Valentin Fiderer, Markus Bauer, Felix Euteneuer, Ines Thoma, Katharina Haase; 5978 Punkte
2. Lorraine 5402
3. Languedoc-Roussillon 5246
4. Rhone-Alpes 5055
5. Pays de la Loire 4949

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