München (rad-net) - Zwei Monate nach der Bahn-Weltmeisterschaft im Paracycling, bei der der dreimalige Paralympicssieger Michael Teuber überraschend aus seiner Wettkampfklasse C1 herausklassifiziert wurde, fiel am vergangenen Freitag vor dem Sportgericht des Internationalen Paralympischen Komitees (IPC) eine Entscheidung zugunsten Teubers.
Der inkomplett querschnittgelähmte Rennfahrer hatte sich «viel für die Bahnweltmeisterschaften im März vorgenommen», bis ihm durch einen überraschenden Protest des schweizer Chefklassifizierers Jan Esser und die darauf folgende Umklassifizierung in die Klasse C2 «alle Chancen genommen wurden». BDR-Paracycling-Koordinator Heinz Kleeb rügte «zahlreiche Formfehler» und brachte den Fall vor das Sportschiedsgericht Board of Appeal of Classification (BAC) des IPC. «Laut Regelwerk müssen für einen Protest signifikante Veränderungen in den funktionalen Fähigkeiten des Athleten bewiesen werden», so Kleeb, die bei Teuber nicht vorlagen.
Michael Teuber wurde schließlich wieder in eine alte C1-Klasse versetzt. «Im Urteil wurde betont, dass nachhaltiger Erfolg eines Athleten allein einen Protest nicht begründen kann», so Teuber. «Ich bin sehr erleichtert. Dem deutschen Team sind nur leider Qualifikationspunkte für London 2012 verloren gegangen und wir waren zwei Monate mit dem Thema belastet. Jetzt hoffe ich, dass es keine weiteren Störungen mehr gibt und ich mich wieder voll auf den Sport konzentrieren kann.»