Tokio (rad-net) - Para-Cycler Michael Teuber wird gemeinsam mit Rollstuhlbasketballerin Mareike Miller die deutsche Fahne bei der Eröffnungsfeier der Paralympics tragen. Beide haben Paralympisches Gold gewonnen und blicken auf zahlreiche Erfolge zurück. Erfolgreich, das wollen auch die weiteren deutschen Para-Cycler sein - und sie gehören in vielen Klassen zu den großen Favoriten.
Für Teuber sind seine sechsten Spiele damit nicht nur sportlich ein großes Highlight. Los geht es für den inkomplett querschnittgelähmten Radsportler in der Kategorie C1 der Zweiradfahrer mit den größten Einschränkungen auf der Radrennbahn in Izu mit der 3000-Meter-Einerverfolgung. «Natürlich ist die lange Eröffnungsfeier eine körperliche Belastung. Ich hoffe jedoch, mit dem Spirit der Eröffnungsfeier eine gute Zeit hinlegen zu können. Der Bahnwettkampf ist für mich eine Möglichkeit zum Einfahren, mein Fokus liegt auf dem Einzelzeitfahren auf der Straße am 31. August», sagt der fünffache Paralympics-Sieger und ist zuversichtlich, seine Leistung wieder abrufen zu können.
Auf dem Fuji Speedway möchte der 53-Jährige seiner Medaillensammlung im besten Falle eine weitere hinzufügen: Nachdem Teuber bei seinem Debüt in Sydney 2000 Sechster im Straßenrennen geworden war, gewann er bei den folgenden Spielen jedes Mal Gold im Einzelzeitfahren auf der Straße und 2004 in Athen zusätzlich Gold in der 3000-Meter-Verfolgung auf der Bahn. Hinzu kommen über 20 Welt- und Europameistertitel. Doch die Ernennung zum Fahnenträger ist auch für ihn eine ganz besondere Auszeichnung. «Bei den Spielen spürst du als Sportler noch mehr als bei allen anderen Wettkämpfen, Teil eines Teams zu sein und für dein Land anzutreten», sagt der Bayer. «Umso mehr freue ich mich darauf, das Team Deutschland Paralympics in Tokio anführen zu dürfen. Diese Aufgabe ist eine große Ehre und ich bin stolz darauf, die deutsche Fahne zusammen mit Mareike Miller ins Olympiastadion tragen zu dürfen.»
Los geht es bei den Paralympics mit den Radsportwettbewerben direkt am Mittwoch. Bis zum Samstag fallen insgesamt 17 Entscheidungen. Neben Teuber wagen Kerstin Brachtendorf (C5), Denise Schindler (C3) und Pierre Senska (C1) den Doppelstart auf Bahn und Straße und auch sie können sich in beiden Bereichen Hoffnungen auf eine Medaille machen. Nur auf der Bahn starten Kai Kruse und sein Tandem-Pilot Robert Förstemann, auf die man im Sprint und Zeitfahren gespannt sein kann.
Die Zeitfahren beziehungsweise Straßenrennen stehen ab Dienstag, 31. August, auf dem Programm. An vier Wettkampftagen fallen 34 Medaillenentscheidungen. Neben den bereits genannten Doppelstartern, haben dort auch Angelika Dreock-Käser (T2), Andrea Eskau (H5), Bernd Jeffré (H4), Jana Majunke (T2), Vico Merklein (H3), Matthias Schindler (C3), Steffen Warias (C3) und Annika Zeyen (H3) Medaillenchancen. Für Eskau werden es auch bereits die sechsten Spiele sein, allerdings verteilt auf Sommer- und Winter-Paralympics.