Riad (rad-net) - Amnesty International hat die Teilnehmer der ersten Saudi Tour 2020 dazu aufgefordert, die Plattform dieses Sportevents dazu zu benutzen, auf die Menschenrechtsverletzungen in Saudi-Arabien aufmerksam zu machen.
Die Amaury Sport Organization (A.S.O), die die erste Saudi Tour als Veranstalter organisiert, sieht sich nun mit der Kritik einiger Menschenrechtsorganisationen, allen voran Amnesty International, konfrontiert, mit dem Sportevent «sportswashing» zu betreiben. Mit diesem Ausdruck beschreiben die Menschenrechtler das Phänomen, dass ein großes internationales Sportevent die Menschenrechtsverletzungen oder Verfassungswidrigkeiten eines Veranstaltungsortes überschattet und somit das Image der dortigen Regierung international aufpoliert.
«Wir sagen nicht, dass einzelne Fahrer die Saudi Tour boykottieren sollen - wir sagen, dass wenn sie daran teilnehmen, sie sich über die dortige Situation der Menschenrechte informieren und vorbereitet sein sollen, darüber zu sprechen!», erklärt die britische Vorsitzende von Amnesty International, Kate Allen, gegenüber «Cyclingnews».
Die A.S.O. ist eine von mehreren Sportorganisationen, die seit der Etablierung eines Entwicklungsfonds für Sportereignisse vor drei Jahren in Saudi-Arabien, ihren finanziellen Haushalt dadurch aufbessern, Sportevents in dem Königreich zu organisieren. Saudi-Arabien ist durch diese Maßnahme hingegen mit seinen Nachbarn Katar und den Vereinigten Arabischen Emiraten gleichgezogen, als Gastgeber für internationale Sportevents zu dienen und damit das Image international aufzubessern.
Die Nachfragen von «Cyclingnews», ob eine uneingeschränkte Pressearbeit während der Tour möglich sei oder ob auch Frauen als Zuschauer bei der anstehenden Tour zulässig seien, lässt A.S.O. bisher ebenso unkommentiert, wie den Vorwurf «sportswashing» zu betreiben.