Frankfurt (dpa) - Nach einem enttäuschenden Saisonauftakt will das Team Milram beim Radklassiker in Frankfurt/Main endlich den hohen Erwartungen gerecht werden. «Für uns zählt am 1. Mai nur ein Sieg», sagte Teamsprecher Stephan Flock in Frankfurt. Mit Linus Gerdemann, Fabian Wegmann, Christian Knees und Gerald Ciolek hat das einzige deutsche Pro-Tour-Team für den Eschborn-Frankfurt City Loop (EFCL) gleich vier Top-Fahrer gemeldet, die beim Nachfolgerennen der Traditionsveranstaltung Rund um den Henninger Turm für einen Erfolg sorgen sollen. Insgesamt sind bei der 48. Auflage über 190,8 Kilometer vier Mannschaften der höchsten Kategorie am Start.
«Es gibt nicht mehr viele Rennen in Deutschland. Darum ist es für uns selbstverständlich, dass wir in Frankfurt mit einer starken Truppe dabei sind», sagte Flock. Derzeit halten sich die Fahrer der Bremer Equipe in Belgien auf, wo der Flèche Wallonne und Lüttich-Bastogne-Lüttich stattfinden. Nach den Vorstellungen von Milram-Teamchef Gerry van Gerwen soll bei seinen Profis schon dort der Knoten platzen.
Doch sollte der Durchbruch weiter auf sich warten lassen, erwartet van Gerwen zumindest in der Main-Metropole einen Sieg. «Ein Erfolg in Frankfurt ist für uns superwichtig», sagte der Niederländer, der vor der Saison 25 erste Plätze als Ziel ausgegeben hatte. Allerdings weiß er, dass seine Fahrer auf der Strecke zwischen Eschborn und dem Frankfurter Riedberg gerade auch deshalb unter besonderer Beobachtung stehen.
«Wir können eigentlich nur verlieren», sagte der Milram-Boss, der vor allem das dänische Pro-Tour-Team Saxo Bank mit dem niederländischen Vorjahressieger Karsten Kroon, Zweiter beim Amstel Gold Race, zu den Konkurrenten zählt. Auch die starke Continental-Mannschaft Cervelo ist zu beachten, allerdings wird der bislang starke Heinrich Haussler fehlen.
Ein Wörtchen um den Sieg mitreden will auch Lokalmatador Patrik Sinkewitz. «Der 1. Mai ist und bleibt für mich der Höhepunkt der Saison. Ich traue mir zu, vorne mitzufahren», sagte der Sieger von 2007. Im gleichen Jahr wurde Sinkewitz des Testosteron-Dopings überführt und, nachdem er sich als Kronzeuge zur Verfügung gestellt hatte, für ein Jahr gesperrt. «Noch ein Sieg in Frankfurt wäre die Krönung», sagte Sinkewitz, der seit seinem Comeback für den zweitklassigen tschechischen Rennstall PSK Whirlpool fährt.
Noch offen ist die Teilnahme des Telekom-Nachfolgeteams Columbia. «Wir stehen weiter in Kontakt und ich hoffe, dass es noch klappt», sagte Veranstalter Bernd Moos-Achenbach. Doch auch wenn neben den Milram-Fahrern einige internationale Top-Fahrer fehlen, ist der Organisator, der das Rennen nach hartem Kampf am Leben halten konnte, von einer erfolgreichen Veranstaltung überzeugt. «Ich glaube, dass es dem Henninger-Rennen in Nichts nachstehen wird.»